Gesundheit

Krankenversicherung im Studium: So sicherst du dich günstig ab

von Nils Matthiesen

Die gute Nachricht: Während des Studiums bist du entweder kostenlos und sehr günstig abgesichert. Die schlechte: Damit sind bestimmte Auflagen verbunden.

Wenn du dich an einer öffentlichen Hochschule einschreibst, musst du eine Krankenversicherung vorweisen. Dabei spielt es keine Rolle, ob gesetzlich oder privat. Welcher Status möglich ist, hängt von deinem Alter, deinem Einkommen und der Krankenversicherung deiner Eltern ab. Zwei mögliche Konstellationen:

  • Unter 25: Als Student bist du bis zum vollendeten 25. Lebensjahr in der Regel in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung familienversichert. In diesem Fall musst du keine Beiträge zahlen.
  • Über 25: Bist du älter als 25, bist du über eine studentische Versicherung abgesichert. Oder du nutzt wahlweise die reguläre freiwillige oder die private Krankenversicherung.

Kostet (dich) nichts: Familienversicherung

Wenn du bereits vor dem Studium über ein Elternteil in einer gesetzlichen Krankenkasse kostenlos versichert warst, bleibst du das auch. Für die Immatrikulation genügt dann eine Bescheinigung der Krankenkasse. Das gilt aber nur bis zum 25. Geburtstag und wenn du nicht mehr als 455 Euro pro Monat verdienst. Verdienst du mehr, rutscht du in die studentische Krankenversicherung und musst Beiträge zahlen.

Aber: Du kannst auch zwischenzeitlich in die studentische Krankenversicherung wechseln, etwa wenn du für einen bestimmten Zeitraum einen lukrativen Job hast. Verdienst du wieder weniger, kannst du zurück in die Familienversicherung. Du brauchst dann lediglich einen Nachweis, dass das Einkommen wegfällt oder du wieder weniger einnimmst.

Ebenfalls wichtig: Sind beide Elternteile privat krankenversichert oder verdient der Elternteil, der privat krankenversichert ist, mehr als der Ehepartner, kannst du die Familienversicherung nicht nutzen!

Günstig: Studentische Krankenversicherung

Spätestens mit dem 25. Geburtstag (oder wenn du dich nicht familienversichern kannst) musst du dich als Student selbst krankenversichern. Die monatlichen Beiträge für die studentische Krankenversicherung liegen derzeit bei rund 110 Euro. Die Höhe deines Einkommens spielt dabei keine Rolle. Wichtig aber: Zahl deine Beiträge zuverlässig! Ansonsten könntest du im schlimmsten Falle sogar exmatrikuliert werden. Ebenfalls wichtig: Du darfst während der Vorlesungszeit nicht regelmäßig mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten. Ansonsten verlierst du deinen Studentenstatus – und es kann teuer werden. Immerhin darfst du in den Semesterferien länger arbeiten.

Bei der studentischen Krankenversicherung kannst du dir selbst deinen Anbieter aussuchen. Einige Krankenkassen bieten Extras, die bares Geld wert sein können. Beispielsweise die Kostenübernahme für Reiseimpfungen, Zahnreinigungen oder Zuschüsse zu sportmedizinischen Untersuchungen. Wechseln kannst du jederzeit, mit einer Frist von zwei Monaten zum Monatsende. Spätestens mit deinem 30. Geburtstag heißt es aber, sich vom Studentenbonus zu verabschieden: Ab dann zahlt du bei jeder Krankenversicherung den regulären Tarif abhängig von der Höhe deines Einkommens.

Für Spezialfälle: Private Krankenversicherung

Alternativ kannst du dich zu Studienbeginn auch privat versichern. Die Beiträge der privaten Versicherer variieren je Alter, Gesundheitszustand und gewünschtem Leistungsumfang. Günstige Tarife für junge Studienanfänger beginnen bei 80 Euro pro Monat, die teureren gehen bis zu 400 Euro. Empfehlenswert ist eine private Krankenversicherung für dich als Student vor allem dann, wenn du unter 25 bist und deine Eltern verbeamtet sind – und deshalb aufgrund der Beihilfe nur niedrige Beiträge fällig sind.

Dies ändert sich allerdings mit dem Wegfall des Kindergeldes, also spätestens mit dem Beginn des 25. Lebensjahrs. Dann wird es auch für Beamtenkinder teurer.

Was du wissen musst: Warst du vor deinem Studium privatversichert, kann du zu Beginn des Studiums noch in die studentische Krankenversicherung wechseln. Wechselst du aber zu Beginn deines Studiums von der Familienversicherung in eine private Krankenversicherung, dann kannst du später nicht mehr in die (meist günstigere) studentische Krankenversicherung wechseln!

Das kann theoretisch zu Problemen führen, etwa wenn du nach dem Studium nicht direkt einen Job findest. Zwar gibt es in diesem Fall meist einen Zuschuss vom Jobcenter, den Rest musst du aber selbst zahlen.

Fazit

Am günstigsten ist die Familienversicherung, gefolgt von der studentischen Krankenversicherung. Privat krankenversichern solltest du dich als Student nur unter speziellen Umständen.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.