So geht Einkaufen in Corona-Zeiten: Keine vollen Supermärkte, leergefegten Klopapierregale und lange Schlangen an der Kasse, sondern unkomplizierte und sichere Lieferung direkt nach Hause. Ein paar Klicks reichen, und kurze Zeit später kommt die Lieferung an die Tür. Ist es wirklich so einfach und praktisch?
Die Auswahl an spezialisierten Shops für Delikatessen und Alkohol ist inzwischen beachtlich. Online-Supermärkte mit großem Liefergebiet und Komplettangebot sind aber noch rar. Große Ketten wie Aldi, Real und Lidl haben beispielweise noch keine Liefer-Angebote. Aber auch sonst ist Deutschland in Bezug auf Online-Supermärkte Entwicklungsland. Während etwa 31 Prozent der Franzosen, Italiener und Spanier und immerhin noch 27 Prozent der Niederländer Lebensmittel hauptsächlich online shoppen, sind es hierzulande nur 22 Prozent. Immerhin: Laut des Handelsverbands Deutschland (HDE) wollen 16 Prozent der Verbraucher künftig „mehr“ und 34 Prozent sogar „deutlich mehr“ Lebensmittel online bestellen als bislang. Wo sie das am besten machen sollten, hat das Verbraucherforum mydealz.de untersucht.
Neun Online-Supermärkte im Check
Die Shopping-Experten haben das Angebot, die Preise, die Verfügbarkeit und Liefermodalitäten von Amazon Fresh, Bring24.com, Bringmeister.de, Combi, Food.de, Lieferladen.de, Mytime.de, Picnic und des REWE Lieferservices unter die Lupe genommen. Dabei haben sie vor allem folgende Missstände aufgedeckt.
- Höhere Preise: Im direkten Vergleich mit den Angebotspreisen der großen Supermarktketten schnitten beim Test alle neun Lieferdienste schlecht ab. Auf das Kilogramm beziehungsweise den Liter oder das Stück gerechnet, waren sie im Schnitt 82,24 Prozent oder 3,39 Euro teurer. Am stärksten wichen die Preise von Lieferladen.de (138,61 Prozent, 4,85 Euro) und Bring24.com (133,06 Prozent, 5,68 Euro) nach oben ab: Die vergleichbaren Produkte waren hier mehr als doppelt so teuer. Deutlich höher als im Supermarkt fielen auch die Preise von Mytime.de (83,37 Prozent, 3,21 Euro) und Combi (80,23 Prozent, 3,26 Euro) aus. Und auch Food.de und selbst der REWE Lieferdienst (64,03 Prozent, 3,23 Euro) konnten preislich nicht mit klassischen Supermärkten mithalten. Etwas besser schnitt da schon Bringmeister.de ab: Die hier erhältlichen Produkte waren nur 60,66 Prozent oder 2,80 Euro teurer als im Supermarkt. Als preisgünstigster Lieferdienst ging Picnic aus der Analyse hervor: Picnic bezieht seine Lebensmittel von Metro und verkauft sie zu Preisen, die beim Test durchschnittlich „nur“ 49,58 Prozent oder 1,90 Euro oberhalb der Prospektpreise der großen Supermarktketten lagen.