Heute in New York

Slack – das Chat-Tool fürs Office geht an die Börse

von Moritz Weinstock

Slack ist das WhatsApp fürs Büro und bei Unternehmen besonders beliebt. Über 10 Millionen Arbeitnehmer kommunizieren täglich damit. Heute geht das Unternehmen an die Börse. ZASTER hat alles, was du dazu wissen musst.

Email war gestern

Slack ist genau das, was sich Unternehmen wünschen: ein Kommunikationstool fürs Büro: Cloud-basiert, sicher und simpel aufgebaut. Über 600.000 Menschen nutzen die kostenlose Ausführung, rund 95.000 zählen auf die umfangreiche Paid-Version. Insgesamt kommunizieren rund zehn Millionen Mitarbeiter täglich über Slack, tauschen Daten aus, organisieren die Mittagspause.

Direktplatzierung an der New Yorker Börse

Heute wagt das Unternehmen den Gang an die New York Stock Exchange – mit einer gewagten Methode. Denn genau wie Spotify es 2018 gemacht hat, wird auch Slack per Direktplatzierung in New York gelistet. Das heißt, dass die Aktien nicht über Investmentbanken in den Handel kommen werden. Das spart zwar Gebühren für die Zwischenhändler, birgt aber auch große Risiken. Denn: Banken gelten als Kursstabilisatoren.



Aussichtsreicher Start, aussichtsreiche Zahlen

Die Aktien werden unter dem treffenden Kürzel „WORK“ erhältlich sein, wobei der Ausgangspreis aktuell bei 26 US-Dollar pro Aktie liegt. Sollte alles so klappen wie geplant, könnte das Unternehmen am Ende des Tages rund 16 Milliarden Dollar wert sein. In einer letzten Finanzierungsrunde im August waren es noch gut sieben Milliarden US-Dollar. Aussichtsreich sind auch die Geschäftszahlen, die Slack soeben für das erste Quartal des Jahres veröffentlich hat. Insgesamt konnte der Umsatz um 67% gesteigert werden, auf 134,8 Millionen US-Dollar. Zwar werden noch immer operative Verluste (rund 39 Millionen US-Dollar) eingefahren, dafür konnte die Anzahl zahlender Nutzer allein in diesem Jahr um 42% gesteigert werden. Anleger und Investoren sehen auch deshalb weiterhin großes Potential in Slack. Seit dem Start im Jahr 2013 konnte das Unternehmen über eine Milliarde US-Dollar von Geldgeber einsammeln.

Techies erobern die Börsen

2019 scheint das Jahr der Newcomer aus der Technologie-Branche an den Börsen zu sein. Anfang Mai begeisterte der vegane Lebensmittelhersteller Beyond Meat mit einem der spektakulärsten Börsengänge der letzten Jahre. Die Aktie stiegt seitdem um verrückte 620% und liegt derzeit bei gut 150 Euro. Der Ausgangspreis lag übrigens bei 25 US-Dollar! Aber auch die Fahrdienste Lyft (März) und UBER (Mai) gingen erst kürzlich mit großem Erfolg an die Börse, wenngleich UBER etwas hinter den hohen Erwartungen geblieben ist.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.