Für viele Menschen ist, wenn es ums Geld geht, der Kontakt zu einem menschlichen Kundenberater unerlässlich. Nicht unbedingt beim Ein- und Auszahlen brav angesparter Moneten, wohl aber bei der Geldanlage. Denn einem Berater trauen sie ihr Vermögen weit lieber an, als einer Maschine. Weil er spricht, weil er aussieht wie sie, weil sie eine Beziehung zueinander aufbauen können.
Völlig automatisiertes Handeln
Ähnlich verhält es sich mit Fonds. Es ist beruhigend zu wissen, dass bei den meisten dieser breit gestreuten Anlagemethoden Menschen in letzter Instanz bewerten, entscheiden und handeln. Fondsmanager bemühen sich, die Wünsche der Anleger bestmöglich umzusetzen und die Sorgen so klein wie möglich zu halten. Dazu greifen sie selbstverständlich ebenfalls auf Daten und Software zurück – und auf ihr Wissen.
Nichts anderes machen Robo-Advisors auch. Wer sich ihnen anvertraut, hat es zwar nicht mit einem gut bezahlten Manager zu tun, dafür aber mit Systemen, die mithilfe künstlicher Intelligenz und Big Data in rasender Geschwindigkeit und völlig automatisch das tun, was ihre menschlichen Kollegen ebenfalls tun: Die Finanzmärkte beobachten, Trends erkennen und nach den besten Anlagestrategien Ausschau halten. Die Frage ist nur: Wer macht es besser?
Wo der Mensch fehlt…
Menschen machen Fehler und auch Maschinen sind nicht perfekt. So haben laut Handelsblatt auch viele Geldanlage-Roboter in der Coronakrise bisher nur mäßig abgeschnitten. Allerdings kennen sie keine Müdigkeit, keinen Frust, keine Emotionen und handeln demnach, so das Kalkül, deutlich rationaler. Zudem können sie Unmengen an Daten und Informationen innerhalb von Bruchteilen einer Sekunden verarbeiten. Das ist gerade in der schnelllebigen Finanzwelt heute entscheidend.
Während der klassische Manager Geschäftsberichte liest, Fusionen beobachtet und mit Kollegen und andere Experten spricht , agiert der Robo-Advisor, einmal angelegt, selbständig – und folglich schneller.
Es ist ein Konzept, das sich vor allem an jene richtet, die zwar Geld anlegen möchten, aber nicht die Zeit haben und das Risiko tragen wollen, sich selbst damit auseinanderzusetzen. Börsenneulinge, die in Zeiten von Smarthome und Alexa ohnehin kein Problem damit haben, auf Technik, statt auf Menschen zu vertrauen. Doch wie funktioniert das nun?