Elon Musk gibt sich bescheiden

Rekordgewinn für Tesla

von Anton Kleihues

In den letzten Wochen erlebte Tesla ein ständiges auf und ab. Der exzentrische Boss, Elon Musk, wandelte von Skandal zu Skandal. Jetzt gibt es aber mal richtig gute News von dem Autobauer.

In den letzten Wochen wollte es um den extrovertierten Tesla-Boss Elon Musk einfach nicht ruhig werden. Der Milliardär saß kiffend in einem Radiostudio, beleidigte ehrenamtliche Helfer während einer großen Rettungsaktion thailändischer Jugendlichen, verkündete im Wagen sitzend scheinbar nebenbei den Rückzug von der Börse und ruderte dann wieder peinlich zurück. Jetzt hört man aber wieder gute Nachrichten von Musk und seinem Automobilunternehmen Tesla: Ein Umsatzanstieg von 130 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar bescherte dem Unternehmen einen Rekordgewinn von 312 Millionen Dollar. In der Vergangenheit hatte Tesla nicht immer nur gute Nachrichten zu verkünden. So ist der Gewinn jetzt der erste seit mehr als 2 Jahren. Musk ist die Genugtuung über diesen Erfolg zwar anzumerken, er gibt sich aber bescheiden.

Model 3

Der Hauptgrund für den jetzigen Erfolg ist schnell ausgemacht: Das neue „Model 3“, das bisher nur in Nordamerika gibt, verkauft sich richtig gut. Jede Woche rollten im vergangenen Quartal 4.300 neue Teslas vom Band. Musk schafft derzeit die Voraussetzungen für die Produktion von 10.000 Teslas pro Woche. Außerdem soll bald der Verkauf in Europa und China starten. Besonders in China hat sich der amerikanische Autobauer noch nicht im gleichen Ausmaß etabliert wie in Nordamerika und Europa. Die Eröffnung einer neuen Fabrik soll Abhilfe leisten.

Einige Antworten blieb der in Südafrika geborene Musk den Tesla-Fans aber noch schuldig. Es geht wie so oft um den Preis. Ursprünglich hatte Tesla versprochen, das „Model 3“ für 35.000 Dollar zu verkaufen. Derzeit gibt der Autobauer aber Käufern höherklassiger Modelle den Vorrang. Kritiker bezweifeln sogar, dass Tesla bei einem Kaufpreis von 35.000 Euro für die Basisvariante des Model 3 überhaupt Gewinn machen kann. Der Visionär Musk beruhigte die Fans aber und ging gleich wieder zum Angriff über:

Er verkündete, dass Tesla es zukünftig nicht nur mit den großen Autobauern aufnehmen würde, sondern langfristig auch den Mobilitätsdiensten Lyft und Uber auf die Pelle rücken möchte. Dafür müssten aber noch einige Hürden überwunden werden. Denn dieser Angriff wird wohl erst erfolgen, wenn die Autos wirklich eigenständig auf den Straßen unterwegs sind. „Tesla wird Millionen Autos auf den Straßen haben, die die Fähigkeit besitzen, vollständig autonom zu fahren – das hat niemand anders“, sagte Musk. „Das wird ein großer Vorteil sein.“ Mit einer solchen Flotte von selbstfahrenden Autos würde Uber wohl alt aussehen.

ein Artikel von
Anton Kleihues
Anton studiert Politik in Berlin und liebt es, zu schreiben. Als ZASTER-Redakteur versucht er dabei immer neue, aktuelle und relevante Themen zu behandeln. Am liebsten berichtet er über Politik und Sport.