VORSORGE

Warum du schon JETZT über deine Rente nachdenken solltest

von Nils Matthiesen

Rente? Ist doch noch ewig hin!!! Das mag sein – trotzdem solltest du dich bereits mit dem Thema beschäftigen. Damit du dein Leben auch im Alter noch genießen kannst.

Wahrscheinlich bist du vom Rentenalter noch ein paar Jahrzehnte entfernt. Trotzdem solltest du dir schon jetzt Gedanken um das Thema machen. Aber nicht nur darüber, wie du das Leben verbringen wirst, wenn du nicht mehr in die Arbeit gehen musst und hauptsächlich mit deinen Enkelkindern spielen kannst. Denn damit du im Alter auch so ein schönes Leben haben kannst, und nicht Angst haben musst, in die Armut abzurutschen, solltest du bereits jetzt finanzielle Vorkehrungen treffen. Sich allein auf die gesetzliche Rente zu verlassen, ist auf jeden Fall keine gute Idee. Denn dann wird das Geld höchstwahrscheinlich im Alter knapp. Du wird dein Glück schon selbst in die Hand nehmen müssen. Also: Kümmere dich am besten früher als später um deine Altersvorsorge.

Vorsicht vor der „Rentenlücke“!

Die gesetzliche Rentenversicherung allein reicht oft nicht aus, um einen gewissen Lebensstandard halten zu können. Denn sie trägt voraussichtlich immer weniger zum Einkommen im Alter bei. Schließlich wird unsere Gesellschaft in Deutschland immer älter, was zur Folge hat, dass immer weniger Erwerbstätige immer mehr Renten finanzieren müssen. Entspricht sinkt das Rentenniveau. Dein Lebensstandard aber sollte ja nicht unbedingt sinken.

Du solltest erst einmal herausfinden, wie viel Rente dir voraussichtlich einmal aus deiner Pflichtabsicherung zusteht – also abhängig von der Berufsgruppe aus der gesetzlichen Rente oder aus dem berufsständischen Versorgungswerk. Um den Überblick zu behalten, bekommst du dafür einmal pro Jahr eine persönliche Renteninformation zugeschickt. Die Höhe der Rente kann sich zwar abhängig von deinen Jobs und Einkommen noch ändern, aber: Meist wird schnell klar, dass mit der gesetzlichen Rente allein kein komfortabler Lebensabend drin ist.

Um die Lücke zwischen gesetzlicher Rente und dem tatsächlichen Bedarf schließen zu können, brauchst du eine private Altersvorsorge. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Gefördert werden zum Beispiel die betriebliche Altersvorsorge und die vom Staat gestützte Riester-Rente. Von der klassischen Lebensversicherung raten Experten derzeit allerdings aufgrund der Niedrigzinsen ab.

Fonds-Sparpläne kann sich jeder leisten

Sinnvoll ist dagegen, ohne staatliche Unterstützung jeden Monat etwas von deinem Gehalt auf die hohe Kante zu legen und beispielsweise in Fondssparpläne zu stecken. Sparpläne sind eine gute Sache, um langfristig ein Vermögen aufzubauen, eine bestimmte Summe zu erreichen oder eben für den Alltag im Alter vorzusorgen. Solche Sparpläne gibt es je nach Bank schon ab 25 Euro pro Monat. Du zahlst dann regelmäßig diesen bestimmten Betrag ein. Anschließend wandelt der Broker deiner Bank die Einzahlungen in Anteile eines Fonds oder ETFs um. Das Schöne an dieser Art von Geldanlage: Du bleibst komplett flexibel. Du kannst die Sparrate jederzeit an deine Lebensumstände anpassen und erhöhen oder absenken – oder auch für einen bestimmten Zeitraum mal ganz aussetzen (und natürlich auch jederzeit beenden). Aktien sind zwar nicht ohne Risiko und schwanken im Wert, was viele Menschen verunsichert. Für eine gute Rendite musst du aber ein gewisses Risiko eingehen. Und Aktien und Fonds sind nun einmal aus historischer Sicht die besten Anlageformen, um ein Vermögen aufzubauen.

Früh übt sich…

Natürlich kannst du das Thema Altersvorsorge ewig aufschieben. Wenn du dich dem Thema aber schon in jungen Jahren stellst, hast du am Ende mehr auf dem Konto. Denn je früher du Geld anlegst, desto mehr Gewinn kommt am Ende heraus. Aus ein paar monatlich eingezahlten Euro kann viel werden. Stiftung Warentest hat vor kurzem durchgerechnet, was dabei herausspringen kann: Wer 10 Jahre lang jeden Monat 100 Euro (also insgesamt 12.000 Euro) in einen Aktienindex investiert, kommt am Ende bei durchschnittlich etwa 20.000 Euro heraus. Bei 30 Jahren (36.000 Euro) sind es schon fast 160.000 Euro. Was ja schon mal eine gute Rücklage für einen angenehmen Lebensabend ist!

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.