Politik und Wirtschaft gehören untrennbar zusammen, auch wenn liberale Menschen das am liebsten ganz anders hätten. Und weil Firmen Manager brauchen und Staaten Präsidenten, ist es nicht allzu weit hergeholt, auch mal ein Staatsoberhaupt in den Fokus zu rücken, um mehr Verständnis für das komplexe Weltgefüge zu schaffen. Diesmal: Wladimir Wladimirowitsch Putin.
Vom Bewunderer zum Kritiker
Einer der einst eintönig berichtete, ja gar die Position des Bewunderers einnahm, ist Vitali Manski. Um die Jahrtausendwende war der Regisseur als privater Dokumentarfilmer für Putin tätig. Er begleitete den damals vergleichsweise unbekannten Politiker und Ex-Geheimdienstchef auf seinem Weg nach oben und zeichnete mit seinem ersten Film „Putin. Das Schaltjahr“ das Bild eines „jovialen, umgänglichen Manager(s)“ nach, „der aber im Grossen wie im Kleinen akribische Ordnung hält“, wie die NZZ schreibt. Das war 2001, nur zwei Jahre nachdem Präsident Boris Jelzin seinen Rücktritt bekannt gab und Putin zum Nachfolger ernannte.