Eine Auswertung der Personalberatung Hays zeigt, dass die Anzahl der Stellenausschreibungen seit Beginn der Pandemie im ersten Quartal 2020 über alle Branchen hinweg um 125 Prozent (!) gestiegen sind. Dies verdeutlicht die Auswirkungen des Fachkräftemangels. Gut für Arbeitnehmende und FreiberuflerInnen: Denn je gefragter eine Position, desto bessere Chancen für eine Anstellung und gegebenenfalls einen höheren Verdienst. Das Handelsblatt hat eine Auflistung der 20 am meisten nachgefragten Jobs veröffentlicht. Und da zeigt sich, dass vor allem drei Gruppen stark gesucht werden: IT, Personalbereich und „Irgendwas mit Medien“-Berufe.
ITler:innen weiterhin stark gesucht
Platz 1: Data Scientists. Kein Wunder, dass wir ganz vorne ITlerInnen finden. Denn die Nachfrage nach IT-SpezialistInnen und IngenieurInnen ist seit Jahren hoch. Diese Nachfrage ist im Vergleich zu anderen Branchen konstant stark. Jetzt hat der Data Scientist noch einmal zugelegt. Fast 240 Prozent (!) mehr Stellenanzeigen wurden nun für die Jobbezeichnung „Data Scientists“ veröffentlicht.
Let‘s go digital
In den Top 20 der am meisten nachgefragten Jobs sind alleine fünf, die dem typischen Content-/Social-Media-Bereich aka „Irgendwas mit Medien“-Bereich zugewiesen werden: Social-Media-ManagerIn (Platz 2), Content ManagerIn (Platz 5), Online Marketing Manager (Platz 9), SEO-Manager (Platz 10) und Marketing Manager (Platz 12).
Corona hat der Digitalisierung einen Gefallen getan und vermutlich vielen Unternehmen gezeigt, wie wichtig eine Online-Präsenz ist, auch in den sozialen Medien. Im Vergleich zu vor Corona sind die Stellenanzeigen um teils über 200 Prozent (!!) gestiegen.
Unternehmen gehen gegen Fachkräftemangel vor
HR Business PartnerInnen (Platz 3), RecruiterIn (Platz 4), ManagerIn Employer Branding (Platz 11), HR ManagerIn (Platz 15) und PersonalentwicklerIn / TalentmanagerIn (Platz 20). Ebenfalls fünf der 20 Jobs fallen in den Bereich Human Resources. Sie sind stark gefragt, denn sie sorgen dafür, dass der Fachkräftemangel (hoffentlich) im Unternehmen nicht stark zu spüren ist. Ein guter Recruiter kann manchmal der entscheidende Faktor zu sein, wenn es um das Anwerben von potenziellen Mitarbeitenden geht. Denn der Erstkontakt entscheidet schon im großen Maße, wie ein BewerberIn das Unternehmen sieht.
Dass Unternehmen dies begriffen haben, ist essenziell. Denn die Ansprüche der Arbeitnehmenden haben sich ebenfalls geändert, wie eine aktuelle Studie des Personaldienstleisters Randstad zeigt. Laut dieser Studie würde mehr als die Hälfte aller Beschäftigten zwischen 18 und 24 Jahren ihren Job kündigen, wenn sie dieser unglücklich macht. 40 Prozent wären sogar lieber arbeitslos als unzufrieden im Job. Bei den Millennials (25 bis 34 Jahren) sind 38 Prozent lieber arbeitslos als unglücklich im Job. Zum Vergleich: Von den über 50-Jährigen würde nur jeder Vierte Arbeitslosigkeit Unzufriedenheit im Job vorziehen.
Da kommt einiges auf die Unternehmen in Zukunft zu.