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Verkauf Dich selbst

Bei diesen Jobs brauchst du nur deinen Körper

von Moritz Weinstock

Das Anforderungsprofil ist dir zu krass und richtig arbeiten ist auch nicht so dein Ding? Bei diesen Jobs brauchst du nicht mehr als deinen Körper und verdienst trotzdem gutes Geld.

Jeder kennt es: die Stellenausschreibung liest sich anstrengend, das Anforderungsprofil ist umfassend und irgendwie ist man der Aufgabe in mindestens einem Punkt nicht wirklich gewachsen. Dabei wäre es doch mal gut und angenehm Geld zu verdienen, in dem man einfach nur sich selbst zur Verfügung stellt, als Köper sozusagen, ohne Hintergedanken – bloß kein Straßenstrich.

Nein, es geht schlicht um Nebenjobs, die im Grunde jeder machen kann, weil er oder sie Mensch ist – nicht mehr und nicht weniger. Blut und Plasma spenden sind hier wohl die gängigsten Methoden, um das Konto am Monatsende aufzubessern. Aber man kann auch Haare spenden, Sperma oder einfach nur „Liegen für die Wissenschaft“. Wo und wie das geht, hat ZASTER für euch.

1
BLUT

Uns alle durchfließen etwa 5 bis 6 Liter Blut. Klingt ganz so, als könntest du davon etwas abgeben. Generell ist jeder Erwachsene zwischen 18 und 68 Jahren dazu berechtigt, Blut zu spenden. Wichtig ist nur, dass du mindestens 50 Kg wiegst, einen gültigen Personalausweis hast und – eigentlich klar – gesund bist. Ein Fragebogen und ein Blutprobe zur Untersuchung gibt es vorab. Ist alles so wie es sein soll, darfst du spenden. Dabei werden bis zu 500 Milliliter Blut entnommen, was in der Regel nicht länger dauert als ein paar Minuten. Während viele Organisation wie beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz der Meinung sind, dass Spenden ein Akt der Nächstenliebe und Freiwilligkeit sein sollte, wirst du bei anderen Einrichtungen für deinen Einsatz belohnt. Nicht selten beträgt die Aufwandsentschädigung an privaten Krankenhäusern und Universitätskliniken 20 bis 25 Euro – manchmal gibt es auch Gutscheine für Warenhäuser etc.

2
LIEGEN

Deutlich lukrativer ist hingegen der Dienst für die Wissenschaft. Beispielsweise erforschen Raumfahrtorganisation wie die europäische ESA oder das deutsche Luft-und Raumfahrtzentrum immer wieder die Auswirkungen von Schwerelosigkeit auf den Körper. Wer jetzt denkt, er könnte hier einen billigen Schuss ins All abgreifen, fehlt weit. Denn statt wirklich zu schweben, müssen Probanden hierfür liegen – und das ziemlich lange. Bis zu 60 Tage können solche Langzeitstudien sein, in denen du kein einziges Mal das Bett verlassen darfst, auch nicht zum duschen oder auf die Toilette gehen. Fast ein Traum für alle Serien-Freaks, aber reines Liegen und Nichtstun ist hier Fehl am Platz. Stattdessen bist du hermetisch abgeriegelt, darfst keinen Besuch empfangen und musst von Zeit zu Zeit Tests absolvieren. Dafür kann sich die Aufwandsentschädigung sehen lassen! Für 60 Tage Bettruhe wurden beispielsweise schon stattliche Summen von 16.000 Euro gezahlt.

3
HAARE

Im Grunde ist dieser Nebenjob nicht ganz das, was man unter „regelmäßigem Einkommen“ verstehen kann. Dennoch sei gesagt: viel muss man erstmal nicht tun. Einfach Haare wachsen lassen und irgendwann absahnen. Denn Bedarf an Echthaar gibt es genug: Perücken, Extensions, Toupets – viele Menschen sind nicht mit dem Glück gesegnet, ordentlich Haare am Kopf zu haben – und müssen sich deshalb Alternativen einfallen lassen. Zwar gibt es längst synthetisch hergestellte Haare, allerdings sieht man ihnen das oft auch an. Der Wunsch nach echten, schönen Haaren ist daher ungebrochen groß. Je nach Länge und Zustand kann ein ordentlicher Büschel dann schon mal bis zu 250 Euro und mehr abwerfen.

4
SPERMA

Auf die Frage, wie oft man denn spenden kann, würden Männer hier vermutlich „immer“ antworten. Kleiner Hinweis vorweg: dem ist nicht so. Zudem gilt: wer sich als Samenspender registrieren lassen will, muss wissen was er tut. Denn neben den Grundvoraussetzung zwischen 20 und 50 Jahren alt zu sein, keine Drogen zu konsumieren und auch sonst völlig frei von Erkrankungen zu sein, gilt es viele weitere Dinge zu beachten. Mit ein Mal spenden und Geld kassieren ist es nicht getan. Nach umfangreichen Tests werden diverse Vereinbarungen zwischen Bank und Spender geschlossen. So muss sich der Spender beispielsweise bereit erklären, alle drei bis vier Wochen zu spenden – und das über ein halbes oder ganzes Jahr hinweg. Dafür gibt es pro Samenspende zwischen 50 und 100 Euro. Übrigens: Auskunft über den Papa können potentielle Kinder erst ab dem 16. Lebensjahr über das zentrale Samenspenderregister erhalten.

5
PLASMA

Plasma hat nichts mit den Kanonen zu tun, die manch einer vielleicht aus Science-Fiction-Filmen kennt. Es geht vielmehr um die gelben Blutkörperchen, die wir in unserem Blut haben. Sie dienen dem Transport von Glukose, Lipide, Hormone, Stoffwechselprodukten, Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff. Zudem ist sein Proteingehalt wichtig, um den Druck im Blut aufrecht zu erhalten. Gespendet wird es vor allem für die Herstellung von medizinischen Produkten, mit denen dann wiederum Blutgerinnungsstörungen, geschwächte Immunabwehr oder schweren Verletzungen und Schockzustände behandelt werden können. Gewonnen wird es aus dem Blut, das einer Vene in der Armbeuge entnommen und anschließend maschinell zentrifugiert wird. Anschließend kommt das restliche Blut wieder zurück in den Kreislauf. Dieser Zyklus wiederholt sich dann zwei- bis dreimal während einer Spende. Insgesamt dauert das Ganze gut eine Stunde und wir bei vielen privaten Anbietern mit 15 bis 25 Euro entlohnt.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.