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FINANZWISSEN

Nachhaltig Geld anlegen

von Theresa v. Rehlingen-Prinz

Ein Vermögen führt zu Freiheit und Selbstbestimmung. Stattdessen aber verbinden viele Menschen wirtschaftlichen Erfolg mit (Klima-) Belastung und/oder sozialer Ungleichheit. Der Glaubenssatz, dass, um Profite zu erzielen, sich für ein Investment entschieden werden muss, dass mit den eigenen Prinzipien nicht übereinstimmt ist weit verbreitet. 

Daher wollen einige lieber gar nicht-, als in falsche Unternehmen mit unvertretbarer moralischer Haltung investieren. Tatsächlich aber kann man durch ethische Geldanlagen Mehrwerte miteinander verbinden: Man kann Gewinne am Aktienmarkt erzielen und die Welt gleichzeitig zu einem besseren Ort machen. Auch wenn es viele konsumgetriebene Unternehmen gibt, die nicht gerade auf eine grüne Zukunft einzahlen, gibt es doch viele Unternehmen, die sich auf klimafreundliche und nachhaltige Lösungen spezialisieren.

Mit ein bisschen Recherche lassen sich auch „greenwashing“-Unternehmen von innovativen, Unternehmen mit Sinn unterscheiden. Noch nie zuvor war der Zugang zu Investments einer so breiten Gruppe möglich. 

Geschichte nachhaltiger Investments 

Die Geschichte von ethischen Geldanlagen reicht mehrere hundert Jahre zurück. Im 19. Jahrhundert verzichteten Anleger bereits aus religiösen Gründen auf alle Investitionen, die mit Themen wie Sklavenhandel, Glücksspiel oder Prostitution in Verbindung standen. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde ethisches Investieren noch beliebter, als die moralischen Rechtfertigungen für Krieg und vor allem die Unternehmen, die davon profitieren, vermehrt von Menschen hinterfragt wurden. Da es gegenwärtig eine neue stetig wachsende Generation politisch- und umweltbewusster Investoren gibt, die stetig wächst, gewinnen nachhaltige Geldanlagen wieder stark an Bedeutung. 

Nachhaltigkeit kann sich über viele Faktoren äußern wie z.B Produktion, Arbeitsbedingungen oder Abfalllösungen. Konkret geht es dabei darum, sich bei Geldanlagen sowohl an den klassischen Kriterien von Sicherheit, Rentabilität und Liquidität zu orientieren, aber auch gleichzeitig ökologische und ethische Aspekte in die Bewertung miteinzubeziehen 

Es gibt 3 verschiedene Hauptkategorien von ethischen Geldanlagen: ESG-, SRI- und Impactinvestments. 

ESG

ESG steht für Environmental, Social und Governance Investment. Laut der ESG Investing Definition werden hierbei Umwelt-, soziale und Governance-Faktoren bei jeder Investmententscheidung berücksichtigt. Zwar spielen bei diesen Entscheidungen auch ethische Faktoren eine Rolle, jedoch eher in Bezug auf die mögliche Profitabilität der Anlage und weniger auf das Potential der Anlage, einen positiven Einfluss auf unsere Welt zu haben. 

SRI

SRI steht für Socially Responsible Investment und bedeutet sozial verantwortliches Investieren. Die SRI Bedeutung macht bereits deutlich, worum es bei dieser Form der Geldanlage geht: Jedes potentielle Investment wird auf moralische und ethische Standards geprüft, die der Investor aber nach eigenem Maßstab selbst festlegt. Wenn die potenzielle Geldanlage diese Standards nicht erfüllt, erfolgt auch kein Investment. 

Impact Investment  

Das bedeutet übergeordnet Investition mit Wirkung und ist zumindest in Theorie, die altruistischste Form der ethischen Geldanlage. Hier stellen Investoren die eigenen finanziellen Interessen zurück, um in Projekte bzw. Unternehmen zu investieren, die aus Sicht der Anleger einen positiven Einfluss auf unsere Welt haben können. Diese Form der Investition bietet sich aber vor allem für Investoren an, die in der Vergangenheit schon wirtschaftlichen Erfolg verbuchen konnten und nicht von den Erträgen diesen Investments abhängig sind.  

Obwohl es vielerlei Optionen gibt, nachhaltig zu investieren scheuen sich Menschen vor den damit zusammenhängenden Risiken. Sein Geld stattdessen bei steigender Inflation liegen zu lassen, mag sich vielleicht kurzfristig sicherer anfühlen, langfristig aber verliert es an Wert und somit auch an Kaufkraft. Auch das Erwerben von Konsumgütern mag kurzfristig Freude und Mehrwert bringen, zahlt aber nicht auf eine freie und selbstbestimmte Zukunft ein.  

Über Smartbroker, eToro, Trade Republic oder Angelist kann man schon mit überschaubaren Beträgen zum Investor werden. Trotzdem scheuen sich die meisten Menschen davor und investieren stattdessen in Konsumgüter, die fast ausschließlich im Wert sinken und nur kurzfristig Mehrwert für die jeweilige Person schaffen.  

Fazit

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass man durch Investments einen positiven Einfluss auf die Welt haben kann. Gleichzeitig kann man dadurch auf seine individuelle Zukunft einzahlen und passives Einkommen generieren.  

ein Artikel von
Theresa v. Rehlingen-Prinz
Theresa ist Kommunikationstrategin und Texterin. Davor arbeitete sie national und international im Venture Capital Bereich. Nebenbei beschäftigt sie sich auch viel mit weniger prominenten Alternativanlagen wie z.B. Kryptowährungen.