Korean pop

Wie reich sind BTS und Co. wirklich?

von Carola Tunk

Die Casting-Band BTS trat erstmals in Deutschland auf. Tagelang campierten die Fans vor der Mercedes-Benz Arena in Berlin. Die Jungs aus Südkorea stehen derzeit an der Spitze des Phänomens „K-Pop“.
Doch während hierzulande gecastete Musiker oft schnell zu Reichtümern gelangen (um bald wieder in der Versenkung zu verschwinden), leben Gruppen wie BTS trotz Weltruhm oft für lange Zeit in bescheidenen Verhältnissen.

Das Business

Hallyu ist koreanisch und bedeutet „Welle“. Ende der 90er Jahre begann sich die „Hallyu“ in Südkorea aufzutürmen, die erst Ostasien, dann Stück für Stück das mittlere Europa erfasste. Südkorea exportiert Musik, Filme, Serien, Comics, Mode, Feuerfleisch und Kimchi-Kohl, Computerspiele, Make-Up – einen Ausschnitt aus der südkoreanischen Kultur, der sich im großen Stil im Ausland konsumieren lässt.

Noch vor wenigen Jahrzehnten galt Südkorea als Entwicklungsland. Heute ist das Bruttosozialprodukt pro Einwohner 38 Mal höher als in Indien, fünfzehn mal höher als in China und auf gleichem Niveau wie in einigen Ländern der EU. In der Region ist Südkorea technologisch und wissenschaftlich nur Japan unterlegen.

Die K-Industrie ist für das Land am gelben Meer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Allein die Musikindustrie ist mittlerweile fünf Milliarden Dollar wert. Tausende koreanische Teenager träumen von einer Karriere als K-Pop-Star. Doch das Business ist hart und erfordert viele Opfer. So müssen die Nachwuchs-Stars neben der Schule stundenlange Gesangs- und Tanztrainings absolvieren und zahlreiche Schönheitsoperationen vornehmen lassen.

Die Gehälter der K-Pop Stars

Trotz internationaler Bekanntheit fallen die Gehälter der K-Pop-Musiker im Vergleich zu denen europäischer Stars gering aus. Warum ist das so?

Die Plattenfirmen investieren viel Geld in die Karrieren der Teenager – ein Großteil ihrer Einnahmen geht also für die Tilgung drauf. Auch die laufenden Kosten sind immens. Abzüglich der Provisionen an Plattformen wie Napster und Apple Music verdienen die Musiker oft weniger als 1 Cent am Verkauf eines Songs. Das geringe Einkommen der Stars führt dazu, dass manche Bandmitglieder noch in WGs leben und nebenbei arbeiten müssen.

ein Artikel von
Carola Tunk
Carola Tunk wuchs in einem Haus mit einer Bibliothek auf, findet das Internet aber auch ganz ok. Bis sie sich eine Karriere als Romanautorin leisten kann, schreibt sie für ZASTER. Carola über ihr Verhältnis zu Geld: „Ich liebe Luxus, aber im Herzen bin ich Sozialist.“