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ERBE


Mit dem Erbe Gutes tun: So funktioniert es

von Zaster Redaktion

Sharing is Caring – dieses Mindset beflügelt nicht nur die Sharing Economy im Dienstleistungsbereich. Es prägt auch das wachsende Bewusstsein für eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, vom ressourcenschonenden Konsum bis hin zum eigenen Erbe. Eine große Mehrheit der Deutschen wäre bereit, das eigene Erbe für gemeinnützige Zwecke zu teilen.

Teilwillige Erben sind vor allem jung, weiblich und urban

Eine repräsentative Umfrage des Sozialforschungsinstituts forsa im Auftrag der SOS-Kinderdörfer weltweit hat ergeben, dass 67 Prozent der potenziellen Erbinnen und Erben eine Entscheidung ihrer Eltern oder Verwandten unterstützen würden, einen Teil ihres Nachlasses an eine gemeinnützige Organisation zu spenden. Besonders hoch ist die Zustimmung zu einer gemeinnützigen Erbschaft bei jungen Erbinnen. So würden 86 Prozent der Frauen unter 35 Jahren eine solche Spende befürworten, bei den gleichaltrigen Männern sind es nur 67 Prozent.

 

Wunsch, der Gesellschaft etwas zurückzugeben

Doch trotz der hohen Bereitschaft, das Erbe für gemeinnützige Zwecke zu teilen, werden jährlich nur rund 300 Millionen Euro für solche Spenden registriert. Verglichen mit einem Gesamterbschaftsvolumen von rund 400 Milliarden Euro sind das weniger als 0,1 Prozent des Erbvolumens. Diese Diskrepanz ist unter anderem auf einen Mangel an Information und Aufklärung zurückzuführen.  

Dabei zeigt die Entwicklung der letzten Jahre, dass auch bei Erblassern die Bereitschaft wächst, das eigene Vermögen nachhaltig anzulegen und der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Mit einer durchdachten und rechtssicheren Nachlassplanung lassen sich nicht nur finanzielle Aspekte klären, sondern auch mögliche zwischenmenschliche Konflikte vermeiden.

Nachfolgend einige Punkte, die bei den Überlegungen, mit dem Nachlass Gutes zu tun, hilfreich sein können:

Einbeziehung der Angehörigen: Indem wir unser engstes Umfeld in unsere Überlegungen einbeziehen, fördern wir nicht nur Klarheit und Verständnis für unsere letzten Wünsche, sondern wir öffnen auch einen Raum für den Dialog über Werte, die uns am Herzen liegen. 

Persönliche Werte und Überzeugungen: Was ist Ihnen wichtig? Welche Themen oder Organisationen möchten Sie unterstützen? 

Nachhaltige Wirkung: Überlegen Sie, wie Ihr Nachlass langfristig etwas bewirken kann. Die Unterstützung von Bildung, Kindern, Forschung, Umweltschutz oder anderen nachhaltigen Projekten kann Generationen überdauern.

Familiensituation und Erben: Berücksichtigen Sie die familiäre Situation. Beachten Sie alle rechtlichen Aspekte, insbesondere die gesetzliche Erbfolge. Um Missgunst und Streit zu vermeiden, informieren Sie Ihre Angehörigen vorab, dass Sie einen Teil des Erbes einem guten Zweck zukommen lassen möchten.  

Steuerliche Überlegungen: Spenden an gemeinnützige Organisationen sind auch steuerlich begünstigt. Unter bestimmten Umständen kann die Spende eines Teils des Nachlasses die Steuerlast für die Erben reduzieren.

Unverbindliche Beratung: Lassen Sie sich von einem Rechtsanwalt, einem Steuerberater oder einem Nachlassplaner beraten. Experten können Ihnen helfen, alle Aspekte zu berücksichtigen. So stehen zum Beispiel die SOS-Kinderdörfer weltweit Interessierten nicht nur als Option für gemeinnützige Nachlassspenden mit ihrer 75-jährigen Erfahrung zur Verfügung.

Die Organisation bietet gemeinsam mit Juristinnen und Juristen auch verschiedene Informationsangebote zur Testamentsgestaltung und Nachlassabwicklung an. Diese reichen von Web-Seminaren, Informationsnachmittagen bis hin zu persönlichen Gesprächen. So ist sichergestellt, dass Ihre Nachlassspende, oder die Ihrer Angehörigen, sorgfältig und sinnvoll gestaltet wird.

Ein Gastbeitrag von Ulrich Pangerl. Er ist Ansprechpartner für große Spenden, Nachlässe und Stiftungen bei den SOS-Kinderdörfern weltweit. 

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