Was mir lieb und teuer ist

Die Sneaker-Sammlung wächst jährlich um fünf Paare

von Hannes Lustermann

Persönliche Gegenstände haben für uns einen unglaublichen Wert – egal, wie viel sie gekostet haben. Bei Dominic H. ist das seine Sneaker-Sammlung.

Darum sind sie unbezahlbar

„Für mich sind Sneaker ein individuelles Accessoire. Nicht wie eine Jeans, die sowieso immer gleich aussieht. Ich kann sie immer an mein Outfit anpassen, so wie Frauen das manchmal mit ihrer Handtasche tun. Außerdem sind gute Sneaker einfach super komfortabel.“

So ist er rangekommen

„Um mir mein erstes Paar Sneaker leisten zu können, musste ich als Jugendlicher erstmal ordentlich in Ferienjobs ranklotzen. Dann hab‘ ich geschaut, was die drei Läden in der Nähe zu bieten haben – teilweise waren meine Favoriten in der Zwischenzeit schon vergriffen. Es kamen auch nicht so schnell neue Modelle auf den Markt wie heute, oder nicht in dem Land, wo man wohnte.

Inzwischen hole ich mir inzwischen jedes Jahr rund fünf Paar neue, bin also mit 600 Euro dabei. Über das Internet kommt man ja auch an alles ran. Ich bin in einigen Sneaker-Foren unterwegs, wo die Modelle, Releasedaten und andere Infos vorab bekannt gegeben werden. Danach muss man eben schnell sein.“

Für ihn persönlich ist die Wertanlage nur eine Option: „Das Gute ist, wenn ich mir welche hole und sie mir schlussendlich doch nicht richtig gefallen, bekomme ich sie für einen vernünftigen Preis weiterverkauft. Bei Sneakers gibt es ja im Grunde nie Neuauflagen, das macht sie so begehrt. Mein Lieblingsteil ist der Adidas Tubular, davon habe ich mir gleich drei Ausführungen in verschiedenen Mustern geholt, falls ein Paar mal abgelaufen ist. Manche behalte ich aber auch dann noch, weil man immer denkt, man zieht sie irgendwann wieder an oder haut sie auf Ebay raus.“

Liebhaber ja, „Sneakerhead“ nein: „300 Euro haben meine teuersten Sneaker bisher gekostet, und meine aktuelle Sammlung umfasst 29 Paar. Für mich bleiben sie trotz allem einfach ein exquisiter Gebrauchsgegenstand. So krasse Nike-Air-Jordan-Sondermodelle wie mein einer Kumpel besitzt, der alte ,SneakerHead‘, habe ich jetzt nicht.“

Fun Fact: „Ein Nachteil an den Dingern ist: Du bekommst nie welche geschenkt, obwohl alle wissen, dass du drauf stehst. Es ist einfach unüblich, weil jeder einen ganz anderen Geschmack hat und sich deshalb keiner traut, da er eigentlich auch nur daneben liegen kann.“

ein Artikel von
Hannes Lustermann