Doch laut Börsenexperten gibt es hier bereits eine vielversprechende Alternative und diese nennt sich Infrastruktur-Aktien. So prognostiziert Johannes Maier, der als Portfoliomanager bei der Schweizer Fondsgesellschaft Bantleon für globale Infrastruktur-Aktien tätig ist, dass die Infrastrukturbranche in diesem Jahr im Aufwind bleiben wird. Seine Annahme begründet er mit den Billionen hohen Fiskalprogrammen zur nachhaltigen Transformation der Wirtschaft, sowie der Inflationsentwicklung, welche auch künftig mit niedrigen Realzinsen rechnen lässt.
Johannes Maier kümmert sich im Rahmen seiner Tätigkeiten um den Fonds „Bantleon Select Infrastructure“, welcher seit dem Release im Juni 2019 10,2 Prozent Wertzuwachs verzeichnet, womit wir von 3,8 Prozent Rendite pro Jahr sprechen. Lediglich im vergangenen Monat erlitt der Fonds in Folge eines geschwächten Gesamtmarktes eine Negativentwicklung von 6,2 Prozent.
Der Vorteil an Infrastrukturunternehmen ist abgesehen von stabilen Wachstumsraten häufig auch ihr Monopolcharakter. So fallen in jene Branche beispielsweise Flughäfen, der Schienenverkehr oder auch Transportunternehmen. Diese monopolistischen, beziehungsweise oligopolistische Marktstrukturen stehen dieser Tage hoch im Kurs, da sie im Vergleich zu Märkten mit intensivem Wettbewerbsdruck die Durchsetzung höherer Preise erlauben. Ein weiterer Vorteil im Hinblick auf Infrastrukturaktien ist laut Maier deren günstige Bewertung. So sollen diese auch für institutionelle Investoren eine lohnende Alternative im Vergleich zu den deutlich höher bewerteten Direktanlagen darstellen.
Doch auch der klassische Infrastruktursektor befindet sich im Umbau, so betonte beispielsweise China bei seinem vor gut einem Jahr angekündigten 1,4 Billionen Dollar schweren Konjunkturprogramm liege der Schwerpunkt statt auf altbekannter traditioneller Infrastruktur wie Autobahnen oder Brücken nun auf einer Infrastruktur, die dem heutigen Zeitalter entspricht wie 5G-Basisstationen, Rechenzentren, Künstliche Intelligenz oder industriellem Internet.
Es scheint ganz so als würde sich die Infrastrukturbranche gerade von den Corona bedingten Kurseinbrüchen, im Rahmen derer die börsennotierte Infrastruktur teilweise fast 20 Prozent unter den globalen Aktien lag, erholen und dabei diverse andere Branchen gleich überholen.