Zoff um Bonusmeilen

Miles & More streicht Punktetransfer aus anderen Bonusprogrammen

von Helene Rose

Sind bei Airlines gesammelte Bonus-Meilen elektronisches Geld? Oder bloß virtuell gesammelte Prämien-Punkte? Diese Frage soll nun ein Gericht klären. In der Zwischenzeit streicht Lufthansa den Transfer aus Bonusprogrammen von Hotelketten zu Miles & More.

—Update—

Lufthansa hat in Deutschland laut dem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes ZAG keine Berechtigung mit seinem Miles & More Programm einen Art E-Währung darzustellen. Um dem aktuellen Kläger, der seine Meilen gegen Bargeld tauschen möchte, Paroli zu bieten und sich gegen die Vorwürfe eine digitale Währung aufzubauen zu schützen, wurde jetzt der Punktetransfer aus andere Bonusprogrammen zu Miles & More gestrichen. Konkret davon betroffen – weltweit – ist beispielsweise der Punktetransfer von Marriott Bonvoy, Hilton Honors oder Radisson Rewards. Bisher konntest du dort vergleichsweise günstig an Bonusmeilen aus dem Miles & More Programm kommen. Noch ist der Prozess allerdings nicht entschieden, doch schon jetzt stehen Lufthansa weitreichende Veränderungen ins Haus. Wie sich das Bonusprogramm verändern wird, bleibt abzuwarten.

Klage gegen Lufthansa

Ein Vielflieger hat die Geschichte ins Rollen gebracht: Er hat im Laufe der Zeit über 700.000 Prämienmeilen bei dem Programm „Miles and More“ von Lufthansa gesammelt. Nach dem Willen der Airline soll er die beispielsweise für Freiflüge oder Preisnachlässe in Hotels einlösen. Im Prinzip kann man also mit den Meilen bezahlen wie sonst mit Geld. Kann man sie aber deswegen gleich in Euro umrechnen? Das muss nun von einem Gericht geklärt werden, denn der Kunde möchte seine Meilen nicht für Prämien ausgeben, sondern verlangt stattdessen 21.000 Euro dafür und klagt deswegen gegen „Miles and More“.

Weitreichende Konsequenzen?

Über 30 Millionen Menschen nutzen das Prämiensystem von Lufthansa, das, wenn das Gericht dem Kläger recht gibt, ordentlich durcheinander gewirbelt werden könnte. Normalerweise gilt, dass die Meilen für Prämien eingelöst werden müssen und wer das nicht innerhalb von 36 Monaten macht, verliert seinen erflogenes „Geld“. Wenn man die Prämien nun in Bargeld eintauschen könnte, wäre das Programm für Lufthansa wohl wesentlich weniger lukrativ und könnte umgestaltet werden.

ein Artikel von
Helene Rose
Helene studiert Linguistik in Potsdam. Als Werkstudentin bei ZASTER schreibt sie über das bei Studierenden oft knappe, aber heiß ersehnte Geld.