ZASTER-Kolumnistin Isabella Müller-Reinhardt hat ihr Stadtleben gegen das Leben auf dem Land eingetauscht. Und bereut dabei keine Sekunde.
So sehr ich das Leben in der Großstadt vermisse, möchte ich mein Landleben nicht mehr missen. Stadtrand, Land, Speckgürtel, Dorf oder Umland. Egal. Vor sechs Jahren habe ich mein Stadtleben gegen ein Leben in der Natur getauscht. Es riecht anders, alles ist grün und auch die Geräuschkulisse ist eine andere. Abends sitze ich nicht mehr in coolen Bars, sondern mit Freunden im Garten. Shopping ist gleich ein Tagesausflug und statt einer Altbauwohnung habe ich jetzt ein Häuschen mit Garten(arbeit).
Billiger ist es hier nicht. Aber anders.
6
Kleingeld
In der Stadt bekomme ich für meine Münzen am Automaten, einen Parkschein, Kondome oder ein Kaltgetränk. Auf dem Land dagegen ziehe ich mir am Automaten, frische Eier, Honig, Äpfel oder Kartoffeln.
5
Fleisch
In der City gibt es Fleisch meistens nur an der Theke oder verpackt im Kühlregal. Im Dorf kann ich meinem Steak beim Aufwachsen zusehen und mir beim Bauern ein Drittel Kuh kaufen.
4
Blumen
Frischer geht nicht. Entweder ich pflücke mir meinen bunten Strauß auf dem Feld oder nachts heimlich in Nachbars Garten.
3
Auto
Auf dem Land Pflicht! Zum Bäcker komme ich noch mit dem Fahrrad. Für alles andere brauche ich ein Auto. Aber immerhin kenne ich Stau nur aus dem Radio und Parkplätze gibt es mehr als genug. Sogar kostenlos.
2
Öffnungszeiten
Von den großen Supermärkten abgesehen schließt hier alles um 18:30 Uhr. Am Samstag sogar schon um 13 Uhr. Und meine Postfiliale und so manch anderer Laden macht jeden Mittag zwei Stunden Siesta. Und nein, ich lebe nicht auf Mallorca sondern in Niedersachsen.
1
Anonymität
Ein Fremdwort im Dorf. Hier kennt jeder jeden. Hier grüßt auch jeder jeden. Und hier redet sogar jeder mit jedem. Verrückt, oder? Aber dafür kann ich auch mal anschreiben. Egal ob beim Bäcker oder in der Autowerkstatt.