Die größten Kunstdiebstähle der Geschichte

Einer der größten Kunstskandale aller Zeiten: 2010 werden fünf Werke, darunter ein Picasso („Le Pigeon aux petis pois“, deutsch: „Taube mit grünen Erbsen“) und ein Matisse, aus dem Musee d’Art Moderne de la Ville de Paris gestohlen. Später berichtet ein Angeklagter vor Gericht, er habe die Gemälde nach dem Raub in eine Mülltonne geschmissen. Bis heute sind sie nicht wieder aufgetaucht. Ihr Wert: etwa 123 Millionen US-Dollar.

Im Jahre 2008 klauen bewaffnete Diebe aus dem Züricher Museum Sammlung Bührle Kunstwerke im Wert von 163 Millionen US-Dollar. Darunter befindet sich mit Claude Monets „Champ de coquelicots près de Vétheuil“ (deutsch: „Mohnfeld bei Vetheuil“) ein echter Klassiker der Kunstgeschichte. Weiteres impressionistisches Diebesgut stammt von Cézanne, Degas und van Gogh. Innerhalb einer Woche werden das „Mohnfeld“ sowie van Goghs „Blühende Kastanienzweige“ auf der Rückbank eines vor einer Psychiatrischen Klinik parkenden Autos wiedergefunden. Die anderen Bilder sind bis heute verschollen.

Das Van Gogh-Museum in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Kunstliebhaber. Grund für das hohe Interesse am Museum an der Paulus Potterstraat, ist die weltweit größte Sammlung von Werken des weltberühmten niederländischen Malers Vincent van Gogh. An diesem Touristen-Hotspot ging es am 14. April 1991 heiß her, denn mehrere Täter stahlen 20 Gemälde van Goghs. „Die haben die Gemälde aus den Rahmen entfernt, und die lagen auf dem Boden. Und – ja – das war ziemlich klar, weil es viele Gemälde waren. Es war nicht ein Gemälde, das fehlte, aber viele. Und: Meisterwerke“, berichtete Kurator Sjraar van Heugten gegenüber Deutschlandfunk. Der Wert der gestohlenen Kunstwerke, unter denen auch van Goghs „Sonnenblumen“ waren, betrug insgesamt 500 Millionen US-Dollar.

Gehen zwei Männer in Polizeiuniform ins Museum und unterrichten die Nachtwärter über eine Beschwerde bezüglich einer Ruhestörung. Museen mit Ruhestörung mitten in der Nacht? Richtig – da war etwas faul. Zwei Diebe verkleideten sich nur als Polizisten, fesselten das Personal nach dem Vortragen der vermeintlichen Beschwerde und gingen dann auf Raubjagd nach den wichtigsten Kunstwerken im Bostoner Isabella Steward Gardner Museum. Insgesamt 13 Kunstwerke landeten dann in den Taschen der Räuber, wozu mit „Der Sturm auf dem See Genezareth“ von Rembrandt van Rijn ein derart wertvolles Relikt gehörte, sodass das Museum eine Belohnungsprämie von unglaublichen 10 Millionen US-Dollar für Hinweise ausschrieb, um Hinweise zum 500 Millionen US-Dollar schweren Raub zu erhalten. Das Ergebnis? Auch 30 Jahre nach dem Kunstraub sind die Kunstwerke noch verschollen.

Vincenzo Peruggia war Spiegelmacher und hatte einen Arbeitseinsatz im Pariser Louvre. Am 20. August 1911 ließ sich der damals knapp 30-Jährige im berühmtesten Museum der Welt einschließen, um später mit dem wohl bekanntesten Kunstwerk, der Mona Lisa, samt Rahmen auszubrechen. Der Raub fiel kurioserweise erst einige Tage später auf, da der frühere Stadtpalast der französischen Könige montags geschlossen war. Der Schaden betrug umgerechnet 794 Millionen heutige US-Dollar und auf der Suche nach dem Dieb scheute man einst keine Möglichkeit. Die französische Zeitschrift „L´Illustration“ bot dem Dieb 50.000 Franc für die Rückgabe des Gemäldes, doch Peruggia ging nicht darauf ein. Festgenommen wurde Peruggia durch einen Hinterhalt. Peruggia bot dem Kunsthändler Alfredo Geri das Kunstwerk zum Kauf an, doch beim Termin der Kaufabwicklung, erschien ein Polizeiaufgebot und nahm Peruggia fest.