#kaumhauszuhalten 6/8

von Nikolina Krstinic

Elizabeth Garcia ist 34 Jahre alt und Psychologin. Wieviel Geld sie damit verdient und wofür sie es ausgibt, erzählt sie hier.

Nichts ist so mitreißend wie gute Laune und ein freundliches Lächeln. Elizabeth Garcia hat von beidem, wie es scheint, eine Portion abzugeben. Wie praktisch, denn in ihrem Job als Psychologin in einer katholischen Grundschule coached sie regelmäßig Kids und Schulpersonal. „Für ein harmonisches Miteinander“, wie sie sagt. Heute arbeitet sie in Playa del Carmen, kommt aber ursprünglich aus dem wunderschönen Santiago de Querétaro in Zentralmexiko. Nach dem Studium jobbt sie in mehreren Berufen, bevor sie ihren aktuellen annimmt.

Auf die Frage, was ihr Arbeit bedeutet, antwortet sie: „Es geht mir nicht ums Geld, denn ich liebe meinen Job. Ich hätte nicht gedacht, eines Tages an einer katholischen Schule zu arbeiten, denn ich war nie sonderlich spirituell oder gläubig – bis jetzt. Mit Kindern zu sprechen und ihnen zu helfen erfüllt mich, macht mich glücklich. Das ist es, worauf es ankommt.“

Und wieviel sie dabei verdient, gibt sie auch preis: „Ich verdiene ungefähr 1000 Euro im Monat. Davon kann ich hier ganz gut leben, denn das Leben an sich ist hier weit günstiger, als in Deutschland oder Europa.“ Außerdem bekommt sie monatlich etwa 100 Euro Bonus für Lebensmitteleinkäufe, Reisen oder ähnliches zugeschossen.

Ausgaben

Für Lebensmitteleinkäufe gibt Elizabeth monatlich etwa 150 Euro aus. „Ich gehe eher selten aus, trinke kaum Alkohol, das macht mein Partyleben überschaubar. Restaurants sind meine Clubs“, sagt sie lachend. Wöchentlich gibt sie etwa 30 Euro in Restaurants aus und weitere 20 für Kinobesuche, für Clubs maximal 50 Euro im Monat. Für ihre Krankenkasse, die immerzu jährlich und auf einen Schlag zu bezahlen ist, kommt ihr Vater auf. „Mein Papa unterstützt mich sehr. Er war es beispielsweise, der mir mein Auto gekauft hat. Ich war dann sehr stolz, als ich mir mein eigenes Mofa von meinem Geld gekauft habe. Das ist ein gutes Gefühl“, so Elizabeth.

Elizabeth wohnt nicht allein – für ihr Zimmer zahlt sie umgerechnet 150 Euro im Monat. Ganz schön günstig! Zusätzlich bezahlt sie 30 bis 50 Euro im Monat für die Klimaanlage, oder in kühleren Monaten für ihre Heizkosten. Für Internetzugang fallen weitere 15 Euro pro Person an, für Netflix acht Euro. Jedes zweite Wochenende tankt sie ihr Mofa auf, dafür fallen rund 40 Euro im Monat an. Ihre monatlichen Ausgaben belaufen sich somit auf rund 600 Euro, wobei gelegentliche Spontaneinkäufe nicht mit eingerechnet worden sind.

Derzeit bleiben ihr etwa 450 Euro im Monat, die sie zur Seite legt. Elizabeth spart – denn sie möchte in naher Zukunft ihr eigenes kleines Café in ihrer Wahlheimatstadt eröffnen: „Selbstständig und somit unabhängig zu sein ist mein Traum. Ich möchte immer das tun, was ich liebe – und meinen eigenen kleinen Laden zu haben war immer meine Wunschvorstellung.“

ein Artikel von
Nikolina Krstinic
Nikolina Krstinic studierte in Wien und Berlin Kulturwissenschaften, Journalismus und Unternehmenskommunikation. Sie ist als freie Autorin und Journalistin tätig - seit Februar 2018 auch für Zaster.