Monopoly mit echten Scheinen
Seitdem Aufstieg zum Paten lebte Gotti in Saus und Braus und wurde nicht nur für seine teuren Maßanzüge bekannt: In seinem Buch „The Sinatra Club: My Life Inside the New York Mafia“ erklärt der ehemalige Gangster Paul Polisi, dass Gotti ein leidenschaftlicher Spieler von Monopoly und Scrabble war.
Einst verdonnerte er sogar seine Mitspieler zu einer Runde Monopoly mit echtem Geld. Der Einstieg kostete schlappe 3000 US-Dollar.
Doch auch dem klassischem Glücksspiel wie Poker und Würfeln war er nicht abgeneigt. Er erklärte einmal, dass er jede Nacht mehr als 30.000 US-Dollar zum Zocken ausgeben würde.
In einem einzigen Würfelspiel soll Gotti sogar 60.000 US-Dollar an einem Wurf verloren haben. Ursprünglich beabsichtigte er mit Lotterie-Spielen das Schwarzgeld durch Gewinne rein zu waschen.
Verantwortlich für Luxussanierungen
Besonders unglaubwürdig muss eine Gerichtsverhandlung 1985 abgelaufen sein. Gotti, der Liebhaber von Brioni-Anzügen und Stammgast in New-Yorker Edelrestaurants, sollte für einen Mord zur Verantwortung gezogen werden. Sein Anwalt jedoch beteuerte gegenüber den Richtern, dass Gotti rein gar nichts mit der Mafia zu tun hätte. Stattdessen sei er bloß ein Sanitärunternehmer mit einem Jahresumsatz von 60.000 US-Dollar. Seinen anschließenden Freispruch verdankt er aber nicht seinem Anwalt, sondern den Geschworenen.
Denn Gotti wurde auch für das Schmieren von Richtern bekannt: 1987 zahlte er dem Richter George Pape 60.000 US-Dollar dafür, dass er „nicht schuldig“ abstimmte. Dafür wanderte dieser später für drei Jahre ins Gefängnis; der Mittelsmann zwischen Gotti und Pape verschwand für acht Jahre von der Bildfläche, bis 2000 der Haftbefehl eingestellt wurde…