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FINANZWISSEN

Inflation, Deflation und der Aktienmarkt: Das musst du jetzt beachten!

von Eileen Wegner

Ist es schon das Unwort des Jahres? Inflation? Es löst zumindest bei den meisten mittlerweile Beklemmungen aus. Aber was ist sie genau? Wie verhält sich der Gegenspieler die Deflation? Und natürlich: was muss man nun in Bezug auf sein Geld beachten? ZASTER hat hier mal alles zusammengefasst.

Die Inflation: alles wird teurer

Die Inflation ist der anhaltende Prozess der Geldentwertung. Dies bedeutet, dass der Wert des Geldes sich vermindert und somit an Kaufkraft verliert. Um die Inflation zu ermitteln, werden Preise für bestimmte Waren beobachtet und schließlich miteinander verglichen. Gemessen wird die Inflation durch den Anstieg eines Preisindexes, dessen prozentuale Erhöhung als Inflationsrate bezeichnet wird.

Diesen Wertverlust spürt man nicht nur beim Einkaufen, indem Lebensmittel mehr Geld kosten, sondern auch beim Anlegen. Zwar mag sich die Zahl auf dem Konto nominal nicht verändern, aber diese verliert an Wert. Liegt der Guthabenzinssatz unter der Inflation, kommt es automatisch zum realen Geldverlust, ohne dass die Zahl kleiner wird. 

Die Deflation: alles wird günstiger

Der Antagonist zur Inflation ist die Deflation. Sind die Zeiten deflationär, sinkt das allgemeine Preisniveau. Dies bedeutet, dass man sich für sein Geld mehr leisten kann. Für die gleiche Menge Geld gibt es mehr Waren als vorher. 

Was für Verbraucher:innen auf dem ersten Blick gut scheint, kann sich auf die Wirtschaft negativ auswirken. Denn, wenn das Angebot lange Zeit die Nachfrage übersteigt, kommt es zu Preisreduzierungen. Die Einnahmen sinken. Dadurch können Unternehmen ihre Mitarbeitenden nicht mehr bezahlen, die benötigten Produkte nicht mehr einkaufen oder die Herstellung finanzieren. Im schlimmsten Fall führt dies zur Insolvenz eines Unternehmens.

Langfristig würde es so aussehen: Die Arbeitslosenquote würde steigen, während die Löhne sinken. Alles wäre außer Balance. 

Was kann man tun?

Für die Volkswirtschaft ist weder die Inflation noch die Deflation ein gute Option. Sie hätte am liebsten Preisstabilität. Dafür ist unter anderem die Europäische Zentralbank zuständig. Die EZB will die Kaufkraft des Euros wahren und so dafür sorgen, dass eine Preisstabilität zu einem nachhaltigem Wachstum führt. So soll ein wirtschaftlicher Wohlstand entstehen und Arbeitsplätze geschaffen werden. 

Damit diese Ziele erreicht werden können, stehen den Notenbanken unterschiedliche geldpolitische Maßnahmen zur Verfügung. Um beispielsweise der Inflation entgegenzuwirken, können sie die Geldmengen verknappen. Das geht unter anderem durch die Anhebung des Leitzinses. So wird die Kreditvergabe unattraktiver. Eine lockere Geldpolitik, bei der es zu einer generellen Geldvermehrung kommt, könnte hingegen die Inflation weiter befeuern. 

Auf der anderen Seite ist eine lockere Geldpolitik ein Antriebsfaktor für Finanzmärkte, was in steigende Aktienkurse resultieren kann. Deswegen kann ein Einschreiten der Notenbanken auch negative Folgen innerhalb einer Inflation haben. 

Und was tun, wenn man sein Geld angelegt hat?

Generell ist es wichtig, wenn man sein Geld anlegt, den Markt zu beobachten, auf Entwicklungen rational zu reagieren und entsprechend umzuschichten. Wenn eine Deflation herrscht, haben Anleger:innen eine geringere Kauflaune und Unternehmen leiden, da sie keinen Gewinn machen. Dies zeigt sich spätestens in den Bilanzen. Schlecht ausfallende Bilanzen haben einen schlechten Einfluss auf die Aktienkurse. In diesen Zeiten sind daher festverzinste Anlagen zu bevorzugen. Das sind zum Beispiel Tages- oder Festgeldkonten.

Bei einer Inflation, wie sie gerade herrscht, ist es ratsam sein Geld in Aktien zu stecken. Vor allem, weil der Einlagenzins für Sparguthaben immer noch im Bereich 0,125 bis 0,5 Prozent liegt. Im Vergleich: Die Inflation liegt zwischen sechs und neun Prozent. Damit zeigt sich, dass Geld auf dem Konto schlichtweg an Wert verliert, während es dort liegt.

Fazit

Deflation als auch Inflation sind aus wirtschaftlicher Sicht schädlich. Um die aktuelle Inflation zu bekämpfen, hat die EZB den Leitzins erhöht. Somit sollen Kredite teurer werden und die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen verringert werden. Für Privatanleger:innen hat die aktuelle Inflation eine deutliche Auswirkung auf die Rendite sowie die allgemeine Teuerung des Lebensunterhaltes. 

ein Artikel von
Eileen Wegner
Eileen ist Journalistin, Podcasterin und leidenschaftliche Sparfüchsin. Sie ist ihren Eltern sehr dankbar, dass sie ihr beigebracht haben mit Geld umzugehen. Diese Tipps gibt sie nun an ihren Sohn weiter - und natürlich bei ZASTER.