© Dadvan Yousuf
HÖHENFLUG

„Ich habe mir schon damals gedacht, dass Bitcoin das neue Geld sein wird“ – Bitcoin-Millionär Dadvan Yousuf im Interview

von Michael André Ankermüller

Vor wenigen Monaten ist Dadvan Yousuf 21 Jahre alt geworden und absolviert derzeit eine kaufmännische Lehre. Kryptowährungen haben Dadvan, der mit seiner Familie als Dreijähriger vom Nordirak in die Schweiz geflüchtet ist, zum Multimillioär gemacht. Aktuell arbeitet er unter anderem an seiner eigenen Stiftung, der Dohrnii-Foundation, die Bildungsprogramme zum Thema Krypto anbieten soll sowie einer eigenen Kryptowährung, dem sogenannten „Dohrnii Coin“. ZASTER-Chefredakteur Michael André Ankermüller hat sich mit Dadvan Yousuf zum Kurzinterview getroffen.

1. Wie bist du zu Kryptowährungen gekommen? Und warum?

Ich komme ursprünglich aus sehr einfachen Verhältnissen, genauer gesagt aus Kurdistan im Nordirak. Und ich war bereits als Kind damit konfrontiert, dass es Teilen meiner Familie im Nordirak finanziell noch schlechter ging als uns. Wir sind Anfang 2003 in die Schweiz eingereist und natürlich gab es immer wieder Familienmitglieder in Kurdistan, die dringend Geld benötigten. Dadurch habe ich von Jahr zu Jahr immer mehr mitbekommen, dass es sehr schwierig war, Geld nach Kurdistan zu schicken. Es war auch nicht möglich per Banküberweisung Geld zu schicken. Das war sozusagen die Initialzündung, mich mit 11 Jahren mit dem Thema Geldtransfer auseinanderzusetzen und nach einer anderen Lösung zu suchen. Dadurch bin ich auf Kryptowährungen bzw. Bitcoin gestoßen. Und ich fand Bitcoin von Anfang an extrem spannend. Beispielsweise die sekundenschnellen Transaktionen. Zudem habe ich mir schon damals gedacht, dass Bitcoin das neue Geld sein wird und wollte deswegen unbedingt welche haben.

2. Was ist der prinzipielle Unterscheid zwischen diversen Kryptowährungen? Beispielsweise Bitcoin und Ethereum?

Bitcoin ist primär ein Zahlungsmittel, würde ich sagen, auch wenn es da sicherlich andere Meinungen gibt. Dann gibt es auf der anderen Seite Ethereum, das ein gesamtes Ökosystem darstellt. Die damit verbundene Kryptowährung heißt auch nicht Ethereum sondern Ether. 

3. Welche Plattform(en) kannst du zum Traden von Kryptowährungen empfehlen? Und wieso?

Zum Traden kann ich effektiv Binance empfehlen. Einerseits, weil Binance der größte Anbieter von Kryptowährungen ist, andererseits, weil dort das Traden am günstigsten ist. Außerdem spielt die Liquidität der Plattform eine Rolle und da zählt Binance sicherlich zur Nummer 1 weltweit. Alternativ kann ich noch Coinbase Pro empfehlen. Ich selbst nutze auch Binance. 

4. Welche Gefahren sind mit Kryptowährungen verbunden und eignen sich Bitcoins überhaupt für Anleger oder reine Spekulation?

Hier muss man differenzieren zwischen Exchanges und Kryptowährungen selbst. Die Gefahr bei Exchanges selbst besteht, dass jene weg sein können. Es kommt immer wieder vor, dass Exchanges gehackt werden. Sozusagen „not your keys, not your coins“. Ich bin der festen Überzeugung, dass man mit Kryptowährungen wie Bitcoin, Bitcoin Cash, Litecoin, Ethereum etc. in 5-10 Jahren im Plus sein wird, lass sie einfach Kostolany-mäßig liegen. Jedoch gibt es unzählige Kryptowährungen, wo man davon ausgehen kann, dass es Scam ist. Dennoch empfehle ich Kryptowährungen jedem Anleger, auch wenn man sich klar sein muss, dass es einen Totalverlust geben kann. Auch in Hinblick auf die immer stärker steigende Inflation, ist Bitcoin sicherlich interessant für Anleger. 

5. Wie würdest du 10.000 Euro anlegen?

Ich würde die 10.000 Euro komplett in Kryptowährungen investieren. Also 30% in ETH, 25% in ETC, 20% in BTC sowie 12,5 % in ADA und 12,5 % in DHN.

ein Artikel von
Michael André Ankermüller
Michael André Ankermüller

Michael lebt in Berlin und arbeitet als Journalist, Blogger, Autor sowie Berater für Digitale Medien. 2014 gründete er das sehr erfolgreiche Blogazine Blog.Bohème sowie Nebenseason & Kids.Bohème.