ARM UND REICH

5 gute Gründe, bloß nicht reich zu werden

von Nils Matthiesen

Dicke Autos, Champagner den ganzen Tag und Urlaub an den schönsten Orten der Welt: Wer will nicht gerne wohlhabend sein? Doch Reichtum hat auch seine Schattenseiten. Wir verraten Dir fünf Nachteile, reich zu sein…

1
Plötzlicher Reichtum überfordert

Geschichten über Lottogewinner, die ihre Millionen verprassen, gibt es immer wieder. Kein Wunder, denn auf einmal über große Summen Geld zu verfügen: das überfordert. Viel Geld zu haben ist eine tolle Vorstellung, aber es bedeutet auch Verantwortung. Wie die Geschichte lehrt, haben viele Menschen Schwierigkeiten, mit Reichtum umzugehen. Und sehr viele scheitern völlig.

Wie der englische Arbeiter Mickey Carroll, der mit 19 Jahren umgerechnet 15 Millionen Euro gewann. Das Geld investierte er in Alkohol, Drogen und Sex. Nach 10 Jahren war er pleite und arbeitet nun wieder als Kohlehändler. Einer Zeitung sagte er aber, dass er jetzt glücklicher sei als mit den vielen Millionen.

Ähnlich erging es dem Amerikaner David Lee Edwards, der 2001 unglaubliche 41 Millionen Dollar gewann. Innerhalb von fünf Jahren hatte er alles ausgegangen. 12 Jahre später starb er arm und vereinsamt mit nur 58 Jahren in einem Hospiz.

2
Geld macht nicht glücklich

Nur zwei von vielen Beispielen, die zeigen: Geld allein macht nicht glücklich. Das bestätigt auch die Wissenschaft. Forschungen weisen darauf hin, dass unsere Gene und unsere Persönlichkeit schon einmal rund 50 Prozent unserer Zufriedenheit beeinflussen, zudem spielen Faktoren wie Gesundheit, Beziehungen und Job eine gewichtige Rolle.

Geld spielt zwar auch eine Rolle, aber um glücklich und zufrieden zu sein, braucht man kein Vermögen, sondern eher ein gutes Jahreseinkommen. Interessant: Je mehr man darüber hinaus verdient, umso mehr sinkt das emotionale Wohlbefinden sowie die Lebenszufriedenheit. Offenbar leidet das Glück durch den Stress und den hohen Zeitaufwand, der mit extrem hoch dotierten Jobs oft einhergeht.

3
Reich zu sein bedeutet harte Arbeit

Nur die wenigsten Reichen haben Ihr Geld mit Lottoscheinen gemacht, sondern durch harte Arbeit und schlaue Investitionen. Das bedeutet höchstwahrscheinlich Überstunden ohne Ende, Weiterbildung in der Freizeit und viel Disziplin.

Im Umkehrschluss war wenig Zeit zum Feiern, die Familie oder lange Urlaubsreisen. Zudem sind viele Reiche dadurch reich geworden, dass sie eisern sparen. Immer das neueste Smartphone? Immer das schickste Auto? Damit wird es schwierig, ein Vermögen aufzubauen.

4
Du wirst anders behandelt

Viele wohlhabende Leute (Ausnahmen bestätigen die Regel) versuchen ihren Reichtum aus einem ganz bestimmten Grund zu kaschieren: Sie möchten „normal“ behandelt werden. Denn Menschen behandeln reiche Menschen anders.

Wenn du wohlhabend bist, avancierst du beispielsweise zum ersten Ansprechpartner, wenn es um Thema „finanzielle Unterstützung“ geht. Sie möchten sich etwa Geld leihen oder gehen davon aus, dass du jedes Mal im Restaurant die Rechnung zahlst.

Nicht zuletzt wirst du als reicher Mensch Neid und Missgunst erfahren. Über persönliche Probleme darfst du eher nicht sprechen, denn schließlich hast du doch alles.

5
Du verlierst das Vertrauen in andere Menschen

Ein weiterer großer Nachteil von Reichtum: Es fällt dir schwerer, anderen Menschen zu vertrauen. Egal, ob geschäftlich oder privat: Du kannst dir nie sicher sein, ob eine Person an dir oder an deinem Geld interessiert ist. Diese Unsicherheit kann jede Beziehung stark belasten.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.