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„Ich habe keinen einzigen Tag erlebt, an dem meine Tätigkeit als Steuerberater eintönig war“ – Im Interview mit Steuerberater Christian Dobner

von Michael André Ankermüller

Als Steuerberater der Unternehmer gehört Christian Dobner und seine auf das Unternehmenssteuerrecht spezialisierte und mehrfach ausgezeichnete Kanzlei zu den Top-Adressen für Steuerberatung in Deutschland. Im ZASTER-Interview mit Michael André Ankermüller spricht er offen über Branchen-Insights und darüber, was gute Steuerberater auszeichnet.

Christian, die Prüfung zum Steuerberater gilt ja als eine der schwierigsten in Deutschland. Was hat dich dazu bewegt Steuerberater zu werden?

Beraterpersönlichkeiten hatten mich immer schon fasziniert. Zudem hatte ich bereits früh das Steuerrecht als ein für mich hoch interessantes Gebiet entdeckt. Nach meinem Berufseinstieg war für mich sofort klar, die Prüfung zum Steuerberater abzulegen.  

Was sind persönliche und auch fachliche Voraussetzungen, die einen guten Steuerberater ausmachen?

Das Ablegen des Steuerberaterexamens macht noch lange keinen guten Steuerberater aus. Persönliche Voraussetzungen für einen guten Berater sind mitunter ein sehr hoher Dienstleistungsgedanke und Empathie. Darüber hinaus sind Eigenschaften wie eine hohe Durchsetzungskraft, Verantwortungsbewusstsein und Führungsverantwortung elementar für einen herausragenden Berater. Fachliche Exzellenz und die Bereitschaft sich fortlaufend fachlich weiterzubilden machen einen sehr guten Steuerberater aus. Berufserfahrung runden das Profil eines echten Beratungsprofis ab.

Das Berufsbild des Steuerberaters wird oft als eintönig dargestellt. Dennoch ist die Nachfrage im Bereich der Steuerlehrgänge hoch. Welche Tätigkeiten schätzt du an deinem Beruf? 

Ich habe keinen einzigen Tag erlebt, an dem meine Tätigkeit als Steuerberater eintönig war. Dieses Vorurteil kann ich deshalb nicht bestätigen. Ich schätze es sehr, dass der Beruf sehr anspruchs- und verantwortungsvoll ist. Anspruchsvoll insbesondere deshalb, weil gute Steuerberater sowohl fachlich aber auch in vielen anderen Bereichen wie z.B. der IT immer up-to-date sein müssen. Es gibt kaum einen Tag, an dem es keine neue Rechtsprechung, Gesetzesvorhaben oder einen digitalen Fortschritt gibt.

Verantwortungsvoll insbesondere deshalb, weil mir meine Mandanten, die selbst erfolgreiche und renommierte Unternehmer sind, auf meinen Rat vertrauen und meine Mandanten auf der Basis meiner Beratung Entscheidungen mit hoher Tragweite treffen. In meinem Fall bin ich auch selbst Unternehmer und habe auch Verantwortung für meine Mitarbeiter der ich in vollem Umfang Gerecht werden möchte.

Neben deiner Tätigkeit als Steuerberater bist du als Autor für Fachpublikationen tätig und stellvertretender Vorstand der Steuerberaterkammer München. Wie schaffst du es, allen Bereichen gerecht zu werden?

Die Tätigkeit als Autor und auch meine Funktion in meiner Berufskammer für unseren Berufsstand sind Ausfluss aus meiner Tätigkeit als Steuerberater. Zudem bin ich auch selbst noch Unternehmer. In der Tat ist es anspruchsvoll all dem Gerecht zu werden. Mein Beruf ist jedoch meine Leidenschaft und ich empfinde diese Tätigkeiten nicht als Arbeit oder als eine Last. Vielmehr als eine Bereicherung, sich auch mit Beiträgen öffentlich äußern und Rechtsfortbildung betreiben sowie für den Berufsstand der Steuerberater einstehen zu dürfen. Es ist aus meiner Sicht eine Frage der Einstellung zu dem was man macht um allen Bereichen gerecht werden zu können.

Die Arbeitsbelastung eines Steuerberaters ist sicherlich enorm. Hinzu kommt eine sich ständig ändernde Gesetzeslage. Wie bleibst du auf dem Laufenden und hast du privat die Möglichkeit von der Hektik deines Berufslebens abzuschalten?

Es ist richtig, dass sich ständig ändernde Gesetze ein hohes Maß an Flexibilität fordern und gerade diese vielen Änderungen oftmals zu Arbeitsspitzen führen. Dennoch ist es wichtig, die richtige Einstellung dazu für sich zu finden. Als Steuerberater ist ein hohes Maß an Identifikation mit dem Beruf erforderlich um die für den Beruf nötige Resilienz aufzubauen. Ich selbst nehme mir die Zeit um mich laufend fachlich aber auch persönlich fortzubilden.

Neben dem Fachberater für Internationales Steuerrecht habe ich noch eine Ausbildung als zertifizierter Wirtschaftsmediator absolviert. Fachlich bleibe ich außerdem über den Austausch mit Kollegen z.B. in meiner Funktion in der Bundesfachkommission Steuern des Wirtschaftsrats Deutschland oder auch damit auf dem Laufenden, dass ich selbst als Referent on- und offline Seminare zu fachlichen Themen gebe und natürlich auch an Fachveranstaltungen von geschätzten Kollegen teilnehme.

Durch die Globalisierung nimmt auch die Bedeutung des Internationalen Steuerrechts immer mehr zu. Was umfasst dieses Themengebiet? 
 
Das Internationale Steuerrecht hat in den letzten Jahren immens an Bedeutung gewonnen. Ich habe das Internationale Steuerrecht schon früh als ein hochspannendes Tätigkeitsfeld gesehen und das Examen zum Fachberater für Internationales Steuerrecht abgelegt. Die Nachfrage nach Beratung im Internationalen Steuerrecht ist hoch. Ich berate hier nicht nur Mandanten, sondern immer öfter auch Berufskollegen, die sich hierauf nicht spezialisiert haben.

Das Internationale Steuerrecht umfasst sowohl Inbound als auch Outbound Fälle. Inbound bedeutet, dass ich ausländische Unternehmen oder Personen steuerlich berate, die in Deutschland wirtschaftlich tätig werden. Outbound bedeutet in diesem Zusammenhang, dass deutsche Unternehmen im Ausland wirtschaftlich tätig werden. Zu dem Themengebiet gehören natürlich auch der Zu- und Wegzug nach bzw. aus Deutschland sowie internationale Erbfälle.

Welche Themenschwerpunkte behandelst du vorwiegend in deiner Kanzlei und wie sieht dein Mandanten-Portfolio aus?

In einer komplexen Materie wie dem Steuerrecht ist ein klarer Fokus wichtig um eine bestmögliche Beratung anbieten zu können. Ich habe mich mit meiner Kanzlei deshalb auf das Unternehmenssteuerrecht spezialisiert. Wir beraten und betreuen ausschließlich Unternehmen und die dahinterstehenden Unternehmer. Diese betreuen wir jedoch Full-Service von der Gründung über Jahresabschluss und Deklaration bis zu komplexen Umstrukturierungen oder auch Klageverfahren.

Zudem haben wir einen Schwerpunkt auf dem internationalen Unternehmenssteuerrecht, sodass wir unsere Mandanten auch bei der internationalen Expansion steuerlich begleiten können. Unser Mandanten-Portfolio ist international und besteht aus in- und ausländischen Unternehmen, die in den verschiedensten Branchen tätig sind. Wir betreuen mittelständische Unternehmen und Konzerne. Darüber hinaus beraten und begleiten wir Private Equity und Venture Capital Fonds. Aber auch erfolgreiche Startup Unternehmen, Investoren, bekannte Gründer und Unternehmer sind Teil unseres Portfolios. Ich bin stolz auf mein Mandanten-Portfolio für das es sich lohnt jeden Tag sein Bestes zu geben.


 

ein Artikel von
Michael André Ankermüller
Michael lebt in Berlin, beschäftigt sich gerne mit Wirtschafts- und Finanzthemen und arbeitet als Journalist, Blogger, Autor sowie Berater für Digitale Medien. 2014 gründete er das sehr erfolgreiche Blogazine Blog.Bohème.