Unfaire Arbeitsbedingungen, Ressourcenverschwendung, Materialismus – alles triftige Gründe, die gegen Fast Fashion sprechen. Oft hängen unsere hektisch von der Stange gerissenen Klamotten monatelang ungenutzt im Schrank. Manchmal fällt uns ein Shirt in die Hände, bei dem wir vergessen haben, dass wir es besitzen. Eine Lösung für den alltäglichen Fashion-Struggle: Kleidung mieten statt kaufen.
Was erst einmal nach Kostüm-Verleih klingt ist Trend: Parallel zur Veganbewegung ist ein Bedürfnis nach nachhaltigem Umgang mit Kleidung entstanden. Unter dem Hashtag #SlowFashion sind über 2,2 Millionen Posts auf Instagram zu finden.
Robina von Stein hat den Hype zum Geschäft gemacht. Sie hat RE-NT gegründet – eine Sharing-Plattform, auf der Labels ihre Kollektionen vermieten können. Zwischen 10 und 20 Prozent des Kaufpreises zahlen die Kundinnen des Kleider-Verleihs. Endlich wird der Traum von einem Versace-Dress wahr.
Von Stein setzt in punkto Nachhaltigkeit noch einen drauf: Die selten getragenen Pieces im heimischen Kleiderschrank können in der Vintage-Sektion der Plattform verliehen werden.
Anzüge sind teuer. Meist hängen sie jahrelang im Schrank und werden nur zu besonderen Anlässen getragen. Der japanische Herrenausstatter Aoki bietet seinen Kunden daher ein Suitcase inklusive Jacket, Hose, Hemd und Krawatte zur Miete an. Bei XUITS gibt’s für den feinen Herr auf Zeit einen Anzug für 3 Tage. Mit 128 Euro Leihgebühr deutlich günstiger als gekauft.
Sharing-Modelle haben viel Potenzial im Modebusiness.
Iiiiih, Klamotten von fremden Menschen?
Wer um Hygiene besorgt ist, darf beruhigt sein: Die geliehene Kleidung wird professionell gereinigt und ist gegen Verschmutzungen und kleine Schäden versichert.