Wie glücklich macht Geld?

Ich gehe jetzt immer kostenlos baden – im Wald

von Axel Telzerow

Kürzlich las ich in der „Gala“ ein Interview mit Barbara Becker. Die Ex von unserem ehemaligen Wimbledon-Helden macht längst ihr eigenes Ding und ist damit erfolgreich. Sie sprach über Momente die ihr Kraft geben und empfahl den Lesern das „Waldbaden“.

Der neue Wellness-Trend hat seinen Ursprung in Japan und es geht um das ganz bewusste Eintauchen in die Natur. Viele von uns haben in einer immer schneller drehenden Welt Stress, Schlafstörungen und andere Probleme. Den Wald mit allen Sinnen zu genießen soll dabei helfen, sich selbst und seine Balance wiederzufinden.

Wissenschaftler haben bereits nachgewiesen, dass der Aufenthalt im Wald wie eine Art Aromatherapie wirkt. Der Gang durch den Wald tut übrigens auch gut, wenn man keine Probleme hat. Daher gehe ich morgens gerne mit meinem Hund in den Forstbotanischen Garten. Auf dem Weg dorthin meldet WDR2 die aktuellen Staus in NRW – oft viele hundert Kilometer. Ein guter Grund mehr, in der Frühe nicht direkt im Arbeitsalltag aufzuschlagen, sondern vorher eine inspirierende Runde zu drehen. Gerade jetzt im Herbst hat der Wald etwas Magisches. Durch das farbenprächtige Laub zu gehen und die lichter gewordenen Baumkronen hinauf in den Novemberhimmel zu schauen – einfach malerisch. Und es kostet nicht einmal Eintritt. Die Shows finden zudem rund um die Uhr statt und es sind noch jede Menge Plätze frei.

Bei meinem letzten Waldbesuch traf ich ein älteres Ehepaar. Hand in Hand kamen sie mir entgegen und hatten Spaß an meinem herumtollenden Hund. „Der Wald ist unsere Oase“, erklärten sie mir. Jeden Tag gehen sie dort spazieren um auf- und einzuatmen. Mit ihren grünen Jacken und Wanderschuhen könnten sie einem alten Heimatfilm entsprungen sein. Reizende Leute. Ich blicke ihnen nach, wie sie ganz langsam durch das Spalier der stolzen Bäume über das ruhige Meer aus Blättern schreiten. Zwei Bademeister des Glücks.

ein Artikel von
Axel Telzerow