Aus erster Pfote bzw. Hand:

So viel kostet dich ein Hund im Jahr

von Julia Brinker

Für seinen besten Freund (beziehungsweise seine beste Freundin) greift Mensch auch gerne mal etwas tiefer in die Tasche. Ein Bericht aus erster Pfote… ääähhh … Hand!

Kuscheln und Spielen mit der Katze: Unbezahlbar. Aus gutem Grund sind Katzen des Deutschen liebstes Haustier. Und das mit einigem Abstand: Laut Statista sind von den 34,3 Millionen Haustieren immerhin 14,8 Millionen Katzen und „nur“ 9,4 Millionen Hunde. Das liegt sicher auch daran, dass Katzen weniger Aufmerksamkeit erfordern – sie müssen schließlich nicht ständig Gassi gehen. Auch die Kosten sind tendenziell niedriger, so entfallen Steuern und Versicherungen. Trotzdem: Ein ganz billiges Vergnügen ist so ein Stubentiger nicht, wie die ZASTER-Jahresrechnung meines Maine-Coon-Katers Kasper zeigt.

Anschaffungskosten

Wer sich ein Haustier zulegt, braucht das entsprechende Zubehör. Es muss kein Korb voller Spielzeug sein, aber einige Dinge sind unerlässlich, wenn du dir eine Katze zulegst. Diese Kosten kommen typischer Weise auf dich zu:

  • Die Katze selbst: Hauskatzen gibt es oft umsonst. Eine Rassekatze wie Kasper vom Züchter ist dagegen alles andere als billig. Mindestens 600 Euro verlangen halbwegs seriöse Züchter, 800 bis 1.000 Euro sind die Regel. Für Kasper waren 850 Euro fällig. Die gute Nachricht: die Katzen sind dann meist schon geimpft.
  • Impfungen: Holst du dir eine Hauskatze, musst du die Impfungen manchmal aber auch selbst übernehmen. In diesem Fall kannst du allein dafür schon einmal um die 200 Euro einplanen.
  • Kratzbaum: Wenn dir die Mieze nicht die Möbel schreddern soll, brauchst du einen widerstandsfähigen Kratzbaum. Günstige Varianten gibt es ab 10 Euro.
  • Körbchen: Kein Must-Have, schließlich legen sich Katzen überall hin. Ansonsten sind noch einmal mindestens 10 Euro fällig.
  • Katzenbaum: Wenn du deiner Katze etwas besonders Gutes tun willst, gönnst du ihr am besten gleich einen Katzenbaum. Vorteil: Schlafmöglichkeit und Kratzbaum sind mit drin. Zudem lieben es viele Katzen, möglichst weit oben zu pennen. Nachteil: Nicht gerade billig. Stabile Varianten kosten mindestens 100 Euro. Noch viel schlimmer aber: Jeder, der deine Wohnung betritt und keine Katzen hat, wird dich als totalen Freak abstempeln. Die Teile sind wirklich hässlich.
  • Transportbox: Die Katze vom Züchter auf dem Arm in die eigenen vier Wände bringen? Keine gute Idee: Entweder wirst du komplett zerkratzt, die Katze ist weg – oder beides. Du brauchst also unbedingt eine Transporttasche- oder einen Korb. Kostenpunkt: ab 15 Euro.
  • Klo: Katzenzüchter empfehlen gerne, mehrere Katzenklos im Haus zu verteilen. Weniger Stress für die Katze und so. Die Faustregel: Ein Klo mehr als Katzen am Start sind. Ich empfehle: Scheiß drauf! Probiere es erst einmal mit einem. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Nerven. Denn das Katzenklo zu säubern, stellt die Liebe zur Katze auf eine harte Probe. Im Prinzip musst du das jeden Tag machen. Je weniger Klos also, desto besser. Preis für eine geschlossene Variante: Rund 15 Euro.
  • Diverses: Für SchnickSchnack wie Fellbürste, Fusselbürste, Näpfe, Krallenschere und Spielzeug kannst du auch noch einmal um die 30 Euro einplanen.

Unterm Strich hat Kasper also schon 1.050 vom Konto gekratzt, bevor er zum ersten Mal richtig Schaden anrichten konnte.

Laufende Kosten (offiziell)

Abhängig von Appetit, Futterwahl, Tierarzt und Lebensumständen (Freigänger oder nicht) musst du laufende Kosten von rund 700 bis 1.000 Euro pro Jahr einkalkulieren. Darin enthalten sind Futter, Katzenstreu, Impfungen und Wurmkuren. Wenn deine Mieze im Idealfall also 25 Jahre alt wird (Der Weltrekord liegt übrigens bei 38 Jahren), kostet dich der Spaß summa summarum um die 25.000 Euro.

Laufende Kosten (inoffiziell)

Die 700 bis 1.000 Euro pro Jahr solltest du aber als Idealwert betrachten. Katzen haben – abhängig vom Charakter – ein enormes Zerstörungspotenzial. Auch wenn du zehn Kratzbäume und fünf Katzenklos in die Wohnung stellst, werden deine Möbel sicher leiden. Außerdem schmeißen Katzen mit Vorliebe alles herunter – nicht nur Kugelschreiber. Dazu kommen womöglich Kosten für Katzensitter oder -Pension im Urlaub, Garten- oder Terrassenabsicherung, GPS-Tracker usw.

Fazit

Eine Katze kostet dich über die Jahre ein kleines Vermögen. Unterm Strich also kein billiges Vergnügen – aber meist jeden Cent wert.

ein Artikel von
Julia Brinker
Julia Brinker studierte in in Bonn und Bochum Germanistik und Romanistik und lebt nun in Berlin das Leben, das sie immer leben wollte. Warum? Weil sie in der Kultur- und Lifestyle-Metropole endlich Geld für all die Dinge ausgeben kann, die ihr am meisten Spaß machen.