Höherer Spitzensteuersatz?
Laut Wirtschaftsweisen wird die für das kommende Jahr erwartete Rezession in Deutschland weniger stark ausfallen als von der Bundesregierung vorhergesagt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte mit minus 0,2 Prozent nur halb so stark schrumpfen wie von der Regierung erwartet, sagte eine mit dem Jahresgutachten des Sachverständigenrates vertraute Person am Dienstag (08.11.2022) der Nachrichtenagentur Reuters. Im zu Ende gehenden Jahr dürfte das Wachstum mit 1,7 Prozent über den von Wirtschaftsminister Robert Habeck prognostizierten 1,4 Prozent liegen. Für 2023 raten die fünf Wirtschaftsweisen der Bundesregierung einem Medienbericht zufolge in ihrem aktuellen Gutachten, zweitweise einen höheren Spitzensteuersatz oder einen Energiesoli für Besserverdienende zu verlangen. Die Ökonomen wollten so die Entlastungspakete gegen die Inflation sozialer und bezahlbarer machen. (Manager Magazin)
Gesetz zur CO2-Abgabe
Endlich gibt es Einigkeit im Thema CO2-Abgabe. Die Ampel-Koalition hat ihren Streit über die Klimaabgabe für Wohngebäude beigelegt. Die geplante Kostenaufteilung zwischen Mietern und Vermietern bei der Kohlendioxidabgabe (CO2) solle noch in dieser Woche verabschiedet werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Grüne und SPD. Das Gesetz wird am Donnerstag (10.11.2022) im Bundestag aufgesetzt und tritt wie geplant 2023 in Kraft. Für Millionen von Mietern bedeutet das eine Entlastung. Bisher tragen sie die Kosten für die 2021 eingeführte Kohlendioxid-Abgabe allein. Daran sollen sich die Vermieter nun nach einem Stufenmodell beteiligen, das die Kosten je nach Verbrauch und Zustand des Gebäudes verteilt. Der Vermieteranteil an den Kosten ist umso größer, je weniger klimafreundlich ihr Gebäude ist. Der Gesetzesentwurf berücksichtigte auch Sonderregeln etwa für Gas-Etagenheizungen. Dort zahlen Mieter die Gasrechnung selbst und müssen eine Kostenbeteiligung der Vermieter einfordern. (Spiegel Online)
Bayer mit Rekordgewinn
Für den Dax-Konzern hat sich der umstrittene Stoff Glyphosat in diesem Jahr als Gewinnbringer erwiesen. Weil es Lieferengpässe gab und zugleich die Nachfrage stieg, schoss der Preis in die Höhe. Verglichen mit 2020/2021 kostete Glyphosat in diesem Jahr rund zweineinhalb mal so viel, davor profitiert Bayer. Der Stoff hat mit Abstand den größten Anteil am Herbizidgeschäft von Bayer und brachte dem Agrar- und Pharmakonzern damit einen Umsatzschub. Die Agrarsparte Crop Science konnte im dritten Quartal 2022 ihren Umsatz um 8,4 Prozent auf 4,69 Milliarden Euro und das Ergebnis um 33,5 Prozent auf 629 Millionen Euro steigern. Allein das Herbizidgeschäft rund um Glyphosat legte beim Umsatz um fast 45 Prozent zu. Der bereinigte Betriebsgewinn kletterte um gut 17 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro und übertraf damit die Analystenschätzungen deutlich. Der Nettogewinn versechsfachte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 546 Millionen Euro. An der Börse konnte Bayer allerdings nicht überzeugen: Bayer-Aktien waren mit einem Minus von fast vier Prozent größter Dax-Verlierer. (Der Tagesspiegel)