Frisches Essen per Post

Hello Fresh im Test

von Nils Matthiesen

Das Versprechen von Hello Fresh: Schluss mit Fast Food oder eintönigen Gerichten, mehr Abwechslung und weniger Stress beim Essen. Ob’s stimmt, hat ZASTER ausprobiert.

Das menschliche Gehirn liebt Überraschungen! Hirnforscher von der Universität Bonn stellten fest, dass das Gehirn neue, unerwartete Ereignisse liebt, da sie das Belohnungssystem aktivieren. Tatsächlich richten sich viele Menschen ihren Alltag aber so ein, dass alles immer möglichst gleich nach Schema F abläuft: Etwa morgens ein Nutella-Brot mit Kaffee, Mittags etwas Deftiges und Abends Brot mit Wurst – natürlich von der Lieblingsmarke.

Für Menschen, die auf Überraschungen stehen

Dabei ist es ganz einfach, etwas Abwechslung in den Alltag zu bringen und Neues auszuprobieren. Patente Abo-Dienste haben sich darauf spezialisiert, ihren Kunden regelmäßig Pakete zuzuschicken – Inhalt unbekannt. Ähnlich wie ein Überraschungsei zielen die Anbieter auf die Neugierde der Empfänger ab. Doch auch für Menschen mit wenig Zeit und viel Experimentierfreude sind die Angebote interessant.

Abos für jeden Geschmack

Wem zum Beispiel die Ideen in der Küche fehlen, der bekommt frische Rezepte ins Haus samt aller dazu gehörigen Zutaten. Von Kosmetika über Kinderspielzeug bis hin zu Katzen- und Hunde-Produkten gibt es abgestimmte Abo-Boxen.

Kooperation mit Herstellern macht’s billiger

Dabei soll der Wert der Produkte in der Regel deutlich höher sein, als wenn du sie einzeln im Geschäft kaufst. Wenn der Inhalt der Pakete so günstig ist, warum lohnt sich das für die Anbieter überhaupt? Klare Sache: Sie zahlen in der Regel nicht den vollen Preis, sondern kooperieren mit den Herstellern. Deren Kalkül ist, die Bekanntheit insbesondere neuer Produkte zu erhöhen und dadurch neue Käufer zu gewinnen. Anders als bei Proben, die in der Einkaufsstraße verteilt werden, hat der Kunde das Produkt schließlich aktiv bestellt und begegnet ihm dadurch offener. Doch was steckt tatsächlich drin und lohnt sich die Bestellung? ZASTER hat den Food-Dienst hellofresh.de ausprobiert.

Leckere Gerichte zum selber Kochen

Jede Woche stellen die Macher laut eigenen Angaben neue, gesunde und leckere Rezepte für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung zusammen. Im Paket stecken die Zutaten für drei oder fünf komplette Mahlzeiten. Trotz des auf den ersten Blick gesalzenen Preises verspricht Hello Fresh, günstiger als Supermärkte zu sein.

Das Angebot: Die Boxen gibt es in den drei Varianten „Classic“, „Veggie“ sowie „Familie“. Bei der Bestellung lässt sich auswählen, ob die Box 3, 4 oder 5 Gerichte enthalten und ob sie 2, 3 oder 4 Personen satt machen soll. Eine Classic-Box mit 3 Mahlzeiten für 2 Personen kostet beispielsweise 39,99 Euro, mit 5 Gerichten für 4 Personen 84,99 Euro.

Ausgepackt: Sehr schön, sehr appetitlich. Per Kurier kommt die Lebensmittel-Box ins Haus, auf Wunsch sogar in den Abendstunden. Alle Produkte sind ansprechend verpackt, frische Kräuter, Gewürzmischungen und auch Frischeprodukte wie (H)-Sahne und Käse sind dabei. Allerdings sind nicht alle erforderlichen Zutaten im Lieferumfang enthalten. Standards wie Brühe, Öl und Butter werden vorausgesetzt. In unserer Classic-Box fanden wir die Zutaten für drei Gerichte: Delikate Schnitzelröllchen, marokkanischer Putenbrust-Eintopf sowie Tagliatelle mit dreierlei Pilzen.

Zubereitet: Von Fast Food kann wirklich keine Rede sein. Für die Zubereitung waren einige Handgriffe und viel Schnippelei nötig, die Zubereitung dauerte mindestens ein halbe Stunde. Die ansprechend geschriebenen Rezepte waren aber verständlich und ließen kaum Fragen offen. Laut Hello Fresh bewegen sich die Preise der Zutaten auf dem Niveau von großen Supermarktketten wie Edeka, Rewe und Lidl.

Das Hello Fresh-Fazit

Das Nudelgericht und vor allem die Schnitzelröllchen waren lecker, wenn auch etwas fettig. Die marokkanische Putenbrust traf nicht so unseren Geschmack. Trotzdem: Wer sich selbst und seine Gäste mit neuen Gerichten überraschen will, findet mit Hello Fresh einen guten Service,diese Idee in die Tat umzusetzen.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.