#kaumhauszuhalten

„Ich habe 250 Euro Taschengeld pro Woche und trotzdem gut gespart“

von Nikolina Krstinic

Anton (28) ist Event- und Kampagnenmanager und verdient 4230 Euro brutto im Monat. In der ZASTER-Serie #kaumhauszuhalten erzählt er, wie er das Geld ausgibt, was am Monatsende übrig bleibt und warum das altmodische Haushaltsbuch für ihn wichtig ist.

Als Event- und Kampagnenmanager eines Arbeitgeberverbands verdient Anton (28) insgesamt 4230 Euro brutto bei 40 Wochenstunden. Das entspricht einem Nettogehalt von 2500 Euro.

Seine monatlichen Fixkosten belaufen sich auf 565 Euro. Mit einer vergleichsweise niedrigen Kaltmiete von 395 Euro spart Anton ordentlich bei den Wohnkosten. Dazu kommen die üblichen Gebühren für Strom und Gas, Handy und Internet, diverse Streaming-Anbieter und eine Menge Versicherungen. So betragen die jährlichen Kosten für seine Haftpflichtversicherung etwa 150 Euro. Außerdem besitzt Anton eine Vorteilskarte für Bahnfahrten, weil er nach Möglichkeit auch geschäftlich lieber mit dem Zug als mit dem Flugzeug reist. Seine KFZ-Teilkaskoversicherung kostet ihn jährlich 500 Euro, die ADAC-Mitgliedschaft etwas mehr als 80 Euro. Seit Kurzem hat Anton auch eine Reiseversicherung, die ihn jährlich 26 Euro kostet.

„Meine Rechnung lautet: 1000 Euro ‚für Fremde‘, also beispielsweise fürs Mittagessen, für Einkäufe und andere Rechnungen; 1000 Euro für mich, und 500 Euro fürs Sparkonto. So habe ich quasi 250 Euro Taschengeld pro Woche und trotzdem gut Geld gespart“, erklärt der junge Sparfuchs.

Alle Zahlungsflüsse, die im Laufe der Zeit über seine Konten laufen, hält Anton in einer Excel-Liste fest. Das digitale Haushaltsbuch „hilft mir dabei, meine Einnahmen und Ausgaben zu strukturieren, mich auf anfallende Zahlungen in den Folgewochen vorzubereiten und einen Überblick darüber zu haben, wie viel mein Geld eigentlich wert ist“, sagt er überzeugt. Zusätzlich hätte er in naher Zukunft gerne eine private und betriebliche Altersvorsorge.

Haushaltsbuch oder App?

Damit auch du deine Einnahmen und Ausgaben erfassen und eventuell sogar anpassen kannst, bietet sich nicht nur das analoge Haushaltsbuch auf Papier oder eine ellenlange Excel-Liste an. Zahlreiche digitale Haushaltsbuch-Apps lassen dich die täglichen Ausgaben ganz bequem auf dem Handy erfassen und berechnen sogar, wie viel du im Laufe ihres Lebens schon verdient hast. Doch so einfach und praktisch es ist: In Deutschland nutzen lediglich 18 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger ein Haushaltsbuch, wie das Verbraucherpanel des GfK Deutschland herausgefunden hat.

Warum Anton lieber täglich manuelle Einträge in eine Excel-Liste tätigt, als in eine App, verrät er uns auch: „Mir ist lieber, ich habe nicht mein ganzes Leben auf meinem Handy verwaltet. Da bin ich vielleicht altmodisch, aber damit fühle ich mich sicherer.“

Nach dem Studium in London zieht es Anton nach Berlin: „Die perfekte Stadt für alle, die nicht nur des Geldes wegen arbeiten gehen, sondern wirklich für etwas brennen.“ In Antons Fall ganz klar Politik und Wirtschaft, was möglicherweise seine Affinität zu Zahlen und guter Organisation begründet.

Auf die Frage, wie wichtig ihm Arbeit allgemein ist, hat er eine klare Antwort: „Arbeit ist für mich sehr wichtig, schließlich verbringe ich den Großteil meines Lebens arbeitend. Zum Glück habe ich fachlich kompetente, aber auch sehr nette Kollegen, mit denen das Arbeiten Spaß macht.“ Und auch mit seinem Gehalt ist er zufrieden. „Ich komme gut über die Runden. Und das habe ich auch meinem Excel-Fetisch zu verdanken“, sagt er und lacht.

ein Artikel von
Nikolina Krstinic
Nikolina Krstinic studierte in Wien und Berlin Kulturwissenschaften, Journalismus und Unternehmenskommunikation. Sie ist als freie Autorin und Journalistin tätig - seit Februar 2018 auch für Zaster.