Goldener Schuss
Der goldene Schuss fiel diese Woche bei der Schlacht um Vartaloo. Besser formuliert setzte man mit dem StaRUG im HauRUCK die Aktionäre von Varta vor die Türe und saniert das Unternehmen mit zwei Investoren im Alleingang ohne Entschädigung der Altaktionäre. Das StaRUG ist das „Unternehmensstabilisierungs- und restrukturierungsgesetz“, welches die quasi Enteignung und Abschreibung der Aktionäre erst möglich macht. Wer die 137-jährige Geschichte von Varta kennt, der weiß, dass es losging mit der von Adolf Müller gegründeten Accumulatoren Fabrik, kurz AFA. Sehr weitsichtig, wenn man daran denkt, dass die Abschreibungen auf Abnutzungen auch AfA genannt werden.
Die Börsengemeinde indes will nicht akzeptieren, dass man ihr den Goldenen Schuss setzt, sondern möchte lieber selber das Recht haben, einen Totalverlust mit einer Insolvenz zu verursachen. Aber auch hier gilt wohl das alte deutsche Sprichwort: “Ein Quentlein Gold wiegt mehr als ein Zentner Recht.” Apropos Gold:
Goldener Schnitt
Den goldenen Schnitt machten in den letzten Monaten vor allem die Investoren in Gold und noch mehr in Goldminenaktien. Seit Februar dieses Jahres legte der Goldpreis um 27 % zu und erreichte diese Woche bei über 2500 Dollar ein neues Allzeithoch. Noch besser lief es bei den Goldminenaktien, die im Schnitt seit Februar 60 % Wertzuwachs verzeichnen können. Meine Leser wissen, dass ich seit längerem ein Fan von Goldminenaktien bin und dies auch Ende Januar in einem Interview mit dem Titel „Besser als Gold“ ausführlich begründet habe.
Im Gegensatz zum KI-Hype, zu dem Sie ein aktuelles „KI Interview“ von mir bei comdirect finden, sind die Bewertungen der Goldminenaktien nach wie vor sehr günstig. Gleichzeitig haben diese Werte im wahrsten Sinne des Wortes gerade einen „Goldenen Schnitt“, also ein mathematisches Verhältnis, das als besonders ästhetisch und damit erstrebenswert gilt. Sie produzieren eine Unze Gold zu Kosten von 1800 Dollar und verkaufen sie aktuell zu 2500 Dollar. Goldene Zeiten für die Werte, die immer noch teils einstellige KGVs ausweisen, steigende Cashflows und Dividenden haben und Aktienrückkaufprogramme starten. Schwankungsstark sind die Werte aber trotzdem, weshalb ich mein Geld lieber in den Fonds meines Freundes Dr. Joachim Berlenbach anlege. Seines Zeichens Geologe und mit dem Earth Gold Fund einer der besten Investoren in Goldminenaktien. Oder frei nach Christoph Martin Wieland: „Ein goldner Schlüssel schließt alle Schlösser auf!“ Da war doch was:
Goldener Schlüssel
Den goldenen Schlüssel halten diese Woche zwei Amerikaner in den Händen. Zum einen Kamala Harris, die am D-Day, also dem Parteitag der Demokraten, offiziell zur Präsidentschaftskandidatin nominiert wurde und zum anderen US-Notenbankchef Jerome Powell, der diese Woche mit dem Schlüssel die Pforten zur Notenbankkonferenz in Jackson Hole aufschließt. Während sich die Anleger von den Äußerungen von Jerome Powell zu den Zinssenkungen im September einen goldenen Herbst erhoffen, lassen die Steuerpläne von Kamala Harris die Investoren aufhorchen. Es gilt die goldene Regel: Jedes Wahlversprechen muss irgendwie finanziert werden. Sei es durch Schulden oder eben durch Steuererhöhungen.
So planen die Demokraten im Falle des Wahlsieges die Unternehmenssteuern wieder anzuheben. Dies dürfte den Börsen weniger gefallen. Doch noch wird die Demokratin Kamala Harris als Goldstück für ihre Wähler gehandelt. Mal sehen wie lange die Goldgräberstimmung anhält. Ich schließe für heute mit dem Zitat eines der wichtigsten Banker der Geschichte John Pierpont Morgan: “Gold ist Geld, alles andere ist Kredit.”
Ihr Volker Schilling