Der große Unterschied
Fakt ist, dass auch im 21. Jahrhundert Frauen immer noch deutlich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.
Die Gehaltsdifferenz liegt bei satten 21 Prozent, ergab eine Studie des Statistischen Bundesamtes. Demnach verdienten Frauen im Schnitt 16,59 Euro/brutto pro Stunde (Männer: 21,00 Euro).
Betroffene konnten bisher relativ wenig dagegen machen. Schließlich weiß keiner so ganz genau, was der Tisch-Nachbar denn nun wirklich verdient und warum der oder die mehr bekommt als man selber. Kurzum: eine schwierige Argumentationsgrundlage dem Chef oder der Personalabteilung gegenüber.
Den Gehaltsvergleich einfacher machen soll nun das Gesetz mit dem sperrigen Namen „Gesetz zur Förderung der Entgelttransparenz zwischen Frauen und Männern“ (kürzer: Entgelttransparenzgesetz –EntgTranspG).
Was besagt das Gesetz?
„Ziel des Gesetzes ist es, das Gebot des gleichen Entgelts für Frauen und Männer bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit durchzusetzen. Übersetzt bedeutet das: Gleiche Arbeit = Gleiches Geld.“
Mit dem Gesetz ist es strafbar, Menschen bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit aufgrund ihres Geschlechts schlechter zu bezahlen.
Ab wann ist die Arbeit denn gleich oder gleichwertig?
Und wenn ich mein Arbeitsvertrag bereits unterschrieben habe?
Gilt das auch rückwirkend?
Wo beschwere ich mich?
Erster Ansprechpartner ist der Betriebsrat in Ihrer Firma. Wenn es diesen nicht gibt, dann beim Arbeitgeber direkt (z.B. Chef) selbst. Binnen drei Monaten muss dieser dann Auskunft erteilen, sieht das Gesetz vor.
Das Formular zur Beantragung gibt es hier.
Müssen meine Kollegen mir dann sagen, was sie verdienen?
Ein Beispiel:
Verkäufer in einer Firma bekommen folgende Gehälter: 1500 Euro, 1600 Euro, 1650 Euro, 1700 Euro, 1800 Euro, 1830 Euro, 1870 Euro – dann ist der Median 1700 Euro. Die eine Hälfte der Gehälter beträgt mehr als 1700 Euro, die andere weniger.
Wichtig: Um die Gehälter vergleichen zu können, müssen mindestens 6 Personen des anderen Geschlechts den Job machen.
Wenn ich mich beschwere, verliere ich doch meinen Job…
Was ist, wenn mein Chef dann argumentiert, dass mein Kollege extra Fähigkeiten hat?
Wir sind aber nur zehn Mitarbeiter, wie soll man da vergleichen?
Wie geht es dann weiter?
Bei einem Unterschied, muss ihr Arbeitgeber ihr Gehalt ausgleichen.