Das Geheimnis der Family Offices

Das Geld wie die Superreichen vermehren

von Anton Kleihues

Family Offices werden bei den Superreichen immer beliebter. Sie sichern den Wohlstand und bieten ein unglaubliches Rundum-sorglos-Paket. Was sich dahinter verbirgt und wieviel Zaster Ihr für den Einstieg benötigt, verrät Euch…ZASTER.

Die Finanzwelt verändert sich rapide

Es klingt wie eine alte Plattitüde doch Fakt ist: Die reichen werden in unserer Welt zurzeit immer reicher. Einige wenige steinreiche Menschen haben zusammen ein größeres Vermögen als Milliarden Mitmenschen. Und das hat kein Ende. Wer einmal ein gewisses Vermögen angehäuft hat, der muss sich schon recht dumm anstellen, es zu verlieren. Wer reich ist, bleibt also reicht. Was sich dabei aber verändert ist die Art und Weise, wie die Superreichen ihr Geld anlegen und vermehren. Noch vor einigen Jahren hat man bei dem großen Geld an alteingesessene Banken in den prachtvollsten Häusern europäischer Großstädte gedacht. Diese Institutionen verwalteten das Geld ihres exklusiven Kundenkreises in Marmorbüros hinter schweren Eisentüren. Dieses Bild entspricht heute nur noch in sehr wenigen Fällen der Realität. Die alteingesessenen Banken sind kleinen, modernen, mit jungen und hungrigen Finanzjongleuren besetzten Family Offices gewichen.

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Family Offices weltweit

Die wirklich reichen Menschen haben einfach keine Lust mehr, Fees und Prozente an windige Banker, die sie kaum kennen zu geben. Sie wollen den Menschen, denen sie ihr Geld geben auch wirklich vertrauen können. Weil dieser Trend mittlerweile derart beliebt ist, macht der Teil des weltweit investierten Geldes, den Family Offices tätigen ganze 6% aus. Damit ist allerdings kein neues Phänomen entstanden. Bereits in 1882 gründete der damals reichste Mann der Welt, John D. Rockefeller das erste Family Office weltweit. Er investierte sein ungeheures Vermögen über dieses Büro und sparte sich die Abgaben an Verwalter und Blutsauger. Trotz dieses großen Erfolges dauerte es fast 150 Jahre, bis die Family Offices richtig in Mode kamen. Bereits vor der Finanzkrise 2008 war eine auffallende Steigerung erkennbar – im Wirtschaftsboom danach explodierte die Zahl der privaten, schwer reichen Investment-Büros.

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Rundum-sorglos-Paket

Sie sind nicht einfach nur ein Investment-Büro. Einige der über 10.000 Family Offices agieren als Event-Team, Sekretär, Anwalt und Steuerberater gleichzeitig. Sie siedeln sich in den verglasten Neubauten im Zentrum der Großstädte Europas, Asiens und Amerikas an. Dass ein solch dekadenter Allround-Service nicht billig ist, ist klar. Experten gehen davon aus, dass sich ein solches Office erst richtig lohnt, wenn das Vermögen die 100-Millionen-Euro-Marke überschreitet. Sie kommen also für gerade einmal 0,0005% der Menschheit in Betracht. Die größten westlichen Family Offices, wie das des Investors und Philanthropen George Soros, beaufsichtigen Dutzende Milliarden Euro. Sie messen sich mit Wall Street-Firmen und konkurrieren mit Banken und Private Equity-Gruppen um den Kauf ganzer Unternehmen.

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Kritik an Family Offices

Noch ist für diese Entwicklung kein Ende in Sicht. Die Zahl der Milliardäre wächst immer noch – für immer mehr Menschen werden in der Zukunft deshalb auch Family Offices interessant sein. Doch immer wieder müssen sich Family Offices in Zeiten des aufkeimenden Populismus unbequemen Fragen stellen: Wird die Macht der Reichen über solche Konstrukte vergrößert? Das wäre auf jeden Fall denkbar. Wenn Superreiche ihr Geld gebündelt investieren würden, könnten sie eine beängstigende Macht ausüben. In der Regel geht es den Offices aber darum, das Risiko zu diversifizieren und das Geld nicht zur Machtausübung zu bündeln. Es wird eher in breit gefächerte Portfolios angelegt. Eine weitere Kritik, die sich Family Offices gefallen lassen müssen zielt in Richtung Privilegien, die sich mit ihnen erlangen lassen. Die Gefahr: Superreiche könnten durch Family Offices Zugang zu Informationen, Geschäften und Steuersystemen erlangen, mit denen es ihnen möglich ist, sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.

ein Artikel von
Anton Kleihues
Anton studiert Politik in Berlin und liebt es, zu schreiben. Als ZASTER-Redakteur versucht er dabei immer neue, aktuelle und relevante Themen zu behandeln. Am liebsten berichtet er über Politik und Sport.