Große Unterschiede zwischen den Bundesländern

Gehaltsvergleich: Das verdienst du, wenn du Lehrer werden willst

von Nils Matthiesen

Lehrer spielen in der Schule nur Videos ab, lesen Arbeiten und kassieren dafür viel Urlaub und Geld. Das sind die üblichen Vorurteile. Aber welches Gehalt winkt dir im Lehrerberuf eigentlich?

Lehrer werden? Die Einstellungsaussichten stehen nicht schlecht. Grundsätzlich erwarten die Länder, dass sich der durchschnittliche Einstellungsbedarf in fast allen Schulbereichen in den nächsten Jahr erhöht. Vor allem Haupt-, Real- und Berufsschullehrer sind gefragt, kurzfristig auch Grundschullehrer. Die wichtigsten Gründe sind steigende Schülerzahlen aufgrund höherer Geburtenzahlen sowie Zuwanderung.

Lehrer: Studium Pflicht

Falls dich die Arbeit als Lehrer reizt, benötigst du ein Master-Studium. Anschließend folgt das Referendariat. Wie viel du in dieser Zeit verdienst, richtet sich – wie auch später die Lehrerbesoldung – danach, in welchem Bundesland du unterrichtest. Im Schnitt sind für Lehrer in Ausbildung rund 1.000 bis 1.200 Euro pro Monat drin.

Lehrer: Deutliche Unterschiede in der Bezahlung

Aber auch das Gehalt variiert von Bundesland zu Bundesland. Denn seit der Föderalismusreform I im Jahr 2006 sind die Bundesländer selbst für die Besoldung von Beamtinnen und Beamten zuständig. Entsprechend hat sich die Bezahlung immer weiter auseinander entwickelt. Was du genau als Berufseinsteiger verdienen kannst, ist öffentlich im Internet bei den Besoldungsstellen der jeweiligen Länder nachlesbar.

Der Beamten-Status regelt, was Lehrern netto bleibt

Allerdings enthalten die Bruttogehälter nicht die ganze Wahrheit. Jedes Bundesland pflegt etwa eigene Sonderregelungen hinsichtlich Arbeitszeiten, Mehrarbeitsvergütung, Stellenzulagen sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Das macht den Lehrer-Gehalts-Vergleich zwischen den Bundesländern nicht einfacher. Ebenfalls wichtig: Wenn du nicht verbeamtest wirst, erhältst du viel weniger, schließlich fallen höhere Sozialabgaben an.

So sieht der Einstiegslohn für Gymnasiallehrer in Berlin mit rund 5.299 Euro zwar besonders gut aus, doch netto bleiben nach Berechnungen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft rund 2900 Euro. In Bayern ist der Bruttolohn mit 4210 Euro zwar deutlich niedriger, aber netto bleibt mit 3101 Euro mehr als in Berlin.

Brutto-Einstiegsgehälter von Lehrern im Vergleich

Baden-Württemberg

  • Grundschullehrer/in: 3.627,90 €
  • Gymnasiallehrer/in: 4.228,48 €

Bayern

  • Grundschullehrer/in: 3.520,58 €
  • Gymnasiallehrer/in: 4.209,97 €

Berlin

  • Grundschullehrer/in: 4.751,77 €
  • Gymnasiallehrer/in: 5.299,43 €

Brandenburg

  • Grundschullehrer/in: 3.500,12 €
  • Gymnasiallehrer/in: 4.004,31 €

Bremen

  • Grundschullehrer/in: 3.482,32 €
  • Gymnasiallehrer/in: 4.154,85 €

Hamburg

  • Grundschullehrer/in: 3.616,92 €
  • Gymnasiallehrer/in: 4.133,92 €

Hessen

  • Grundschullehrer/in: 3.432,05 €
  • Gymnasiallehrer/in: 4.087,44 €

Mecklenburg- Vorpommern

  • Grundschullehrer/in: 3.279,19 €
  • Gymnasiallehrer/in: 3.758,90 €

Niedersachsen

  • Grundschullehrer/in: 3.496,08 €
  • Gymnasiallehrer/in: 4.013,19 €

Nordrhein- Westfalen

  • Grundschullehrer/in: 3.541,01 €
  • Gymnasiallehrer/in: 4.225,99 €

Rheinland-Pfalz

  • Grundschullehrer/in: 3.266,65 €
  • Gymnasiallehrer/in: 3.744,70 €

Saarland

  • Grundschullehrer/in: 3.291,09 €
  • Gymnasiallehrer/in: 3.946,96 €

Sachsen

  • Grundschullehrer/in: 3.505,42 €
  • Gymnasiallehrer/in: 3.923,82 €

Sachsen-Anhalt

  • Grundschullehrer/in: 3.355,61 €
  • Gymnasiallehrer/in: 4.024,41 €

Schleswig-Holstein

  • Grundschullehrer/in: 3.490,29 €
  • Gymnasiallehrer/in: 3.985,53 €

Thüringen

  • Grundschullehrer/in: 3.359,84 €
  • Gymnasiallehrer/in: 4.044,02 €

Quelle: GEW

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.