Gehalt im Frauen-Fußball

Wie viel ist der Weltmeister-Titel wert?

von Helene Rose

Sie geben alles auf dem Rasen und doch verdienen Fußballspielerinnen nur einen Bruchteil von dem, was die Männer kriegen. ZASTER hat für euch unter die Lupe genommen, wie viel nach der WM auf dem Lohnzettel der Sportlerinnen stehen könnte.

Die Frauen ziehen den Kürzeren

Sollten unsere DFB-Heldinnen tatsächlich den Weltmeister-Titel holen, bekommt jede von ihnen eine Prämie von 75.000 Euro. Klingt ja erstmal nicht schlecht. Allerdings hätten die Männer für den Titel 2018 einen Bonus von stolzen 350.000 pro Nase bekommen. Selbst für den dritten Platz wären 150.000 Euro auf das Konto jedes Spielers gewandert, die Frauen würden für die gleiche Leistung lediglich 30.000 Euro bekommen. Und es wird noch verrückter: Laut der Global Sports Salaries Survey verdienten die 1700 Fußballspielerinnen aus den sieben Top-Ligen Deutschland, USA, Frankreich, England, Schweden, Australien und Mexiko im Jahr 2017 zusammen nicht so viel wie Fußballstar Neymar alleine.

Kommt jetzt eine fette Lohnerhöhung für alle Fußballerinnen?

Damit die Gehälter von Männern und Frauen im Profi-Fußball nicht mehr so krass auseinanderklaffen, werden in Australien jetzt die ersten Schritte Richtung Angleichung gemacht. Die Fußballspielerinnen hatten nämlich die Debatte um die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen entfacht und konnten letztendlich in der Liga einen Tarifvertrag durchsetzen, laut dem sie das gleiche Grundgehalt wie ihre männlichen Kollegen bekommen. Das liegt zwar nur bei etwa 10.000 Euro, ist aber immerhin für alle gleich hoch.

Fußballspielerinnen haben das Nachsehen

Die Chancen für eine Gehaltserhöhung bei den deutschen Fußballspielerinnen stehen allerdings ziemlich schlecht. DFB-Interimspräsident Rainer Koch meint: „Aktuell ist es so, dass mit der Frauen-Nationalmannschaft bei Weitem nicht die Erlöse erzielt werden können, die im Männerfußball realisiert werden.” Das mag allerdings auch daran liegen, dass in Deutschland bis 1970 der Frauenfußball verboten war und erst spät, nämlich in den 80er-Jahren, durchstarten konnte. Aber vielleicht sollte sich der heutige Fußball einfach mal ein Vorbild am Tennis nehmen. Hier gilt schon seit 2007 bei vielen Turnieren: Gleiches Geld für gleiche Leistung.

ein Artikel von
Helene Rose
Helene studiert Linguistik in Potsdam. Als Werkstudentin bei ZASTER schreibt sie über das bei Studierenden oft knappe, aber heiß ersehnte Geld.