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young, broke (?) and happy

Für diese 5 Dinge gibt Generation Z ungern Geld aus

von Alicia Peters

In meinem letzten Artikel habe ich festgestellt, für welche 5 Dinge meine Generation gerne Geld ausgibt. Heute soll es um jene Ausgaben gehen, die wir ungerne tätigen oder für die wir „Z-ler“ einfach noch zu jung sind. Erneut muss angemerkt werden, dass sich meine Einschätzungen nicht auf eine ganze Generation übertragen lassen. Dennoch möchte ich anhand meines persönlichen Umfelds sowie einer Reflektion meiner selbst Vermutungen über das Konsumverhalten junger Menschen aufstellen. Also los!

1
Dicke Karre oder überhaupt ein Auto

Ich persönlich verbinde Autos mit dem Begriff „Statussymbol“. Öfter bekomme ich mit, wie sich meine Eltern darüber austauschen, dass sich Nachbar X oder Bekannte Y ein neues Auto zugelegt haben. Dann wird über den Hersteller und die Qualität des neuen Gefährts diskutiert. Ich schalte an dieser Stelle meistens auf Durchzug, weil ein Auto für mich lediglich ein Fahrzeug ist, das mich von A nach B bringen kann. Vermutlich ist mein Interesse in dieser Hinsicht um einiges geringer als das anderer Z-ler, allerdings besitzt nur ein Bruchteil der Freund*innen und Bekannten in meinem Alter eine eigene Karre. Warum? Wir jungen Menschen leben größtenteils in Städten, die eine umfangreiche Infrastruktur aufweisen. Meist ist man mit den Öffentlichen schneller am Ziel als mit dem Auto und wenn es um das Thema Parkplatzsuche in der City geht, ist ein Auto eher Fluch als Segen. Auch aufs Rad setzen wir uns gerne und flitzen damit – nicht zuletzt der Umwelt zuliebe – durch die Gegend.

2
Flimmerkasten

Zuhause bei meinen Eltern stehen 3 Fernseher. Ein großer im Wohnzimmer, einer im Schlafzimmer von Mama und Papa und ein dritter im Zimmer meiner Schwester, die bald auszieht. Auch bei meinen Großeltern, meinen Tanten und Onkeln lassen sich 1, 2 oder 3 Fernseher finden. Bei mir und einem Großteil meiner Freund*innen gibt es keinen einzigen TV. Warum? Sieht erstens blöd aus, wenn der auch noch im WG-Zimmer rumsteht und außerdem ist er relativ überflüssig. Heutzutage geht doch alles online! Neben Netflix, Amazon Prime und anderen Anbietern, die Filme und Serien zum Streamen bereitstellen, kann man heute nahezu alle TV-Sendungen im Internet an- oder nachschauen. Außerdem haben wir jungen Menschen schon fast keine Zeit mehr fernzusehen: Instagram, TikTok, Youtube und co. knabbern genug an unserer Zeit und befriedigen größtenteils bereits unser Unterhaltungsbedürfnis. Ob meine Schwester ihren Fernseher wohl beim Umzug mitnimmt? Falls ja, könnte es daran liegen, dass sie in die Generation Y fällt…

3
Gartenzubehör

Investitionen für die ich definitiv zu jung bin: Rasenmäher, Elektro-Heckenschere, Schubkarre etc. Warum? Weil ich keinen Garten habe. Bei den stetig steigenden Grundstückpreisen bin ich mir nicht mal sicher, ob ich mir überhaupt mal ein Haus mit Garten leisten kann (oder möchte?). Aber falls ich irgendwann doch einen schönen Garten haben sollte, der gehegt und gepflegt werden will, bin ich mir sicher, dass es schon längst Trend sein wird, bestimmte Gartengeräte zu mieten oder auszuleihen – nicht nur beim Gartencenter in der Nähe sondern auch per App. Schließlich sind wir eine „Shareconomy“, schon mal gehört?

4
All-Inclusive Urlaub

Ja, auch und vielleicht sogar vor allem junge Menschen reisen gerne. Am liebsten würden wir jeden spannenden Fleck dieser bunten Welt entdecken! Aber dafür müssen wir nicht tausende Euros in ein All-In-Hotel stecken, wie es ein Großteil der Generation Baby Boomer oder X macht. Ein klassischer zweiwöchiger „Jahresurlaub“ mit allem Drum und Dran in einem schicken Hotel irgendwo am Mittelmeer? Nee danke! Wir geben uns auch mit einfachen, günstigen Unterkünften zufrieden und verbringen gerne mehrere kurze Aufenthalte in der Ferne, anstatt unser ganzes Geld auf einmal auszugeben – das beobachte ich zumindest bei mir und meinem gleichaltrigen Umfeld.

An dieser Stelle muss ich aber bedenken, dass ich noch keine Kids habe, die mir auf der Nase tanzen, sodass ich mir nichts Schöneres als einen entspannten Cluburlaub in einem schönen Hotel mit Pool und Kinderclub (!) vorstellen könnte… Vielleicht kommen diese Zeiten noch.

5
Neue Möbel / Designer Möbel

Ein weiteres Konsumgut, für das wenige junge Menschen viel Geld ausgeben, sind fancy Einrichtungsgegenstände. Ich meine nicht, dass wir unsere eigenen 4 Wände stillos gestalten! Allerdings leben viele Z-ler noch in WGs, die teilweise möbliert und vom Interior her fast immer zusammengewürfelt sind. Vieles vom Schweden, hier und da ein paar Schnapper von eBay Kleinanzeigen oder Überbleibsel aus dem ehemaligen „Kinderzimmer“…

Ich liebe es, in Wohnzeitschriften zu blättern und mir zu überlegen, wie ich mich später einrichten möchte, wenn ich ein eigenes Zuhause habe. Dann werde ich sicherlich auch ein paar schicke neue Möbel kaufen. Hier ist also nicht die Rede von einer Ausgabe, die ich ungern tätige, sondern die ich noch ein paar Jährchen nach hinten schieben möchte.

5 Dinge für die Generation Z gerne Geld ausgibt – 5 Dinge für die sie (noch) ungern Geld ausgibt. Könnt ihr mir in einigen Punkten zustimmen oder würdet ihr mir an der ein oder anderen Stelle widersprechen?

Ich denke, dass das Konsumverhalten eine Frage des Alters ist und wie andere Verhaltensmuster mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation einhergeht. Während einige Erwachsene Investitionen tätigen, um Dinge zu besitzen – oder sogar einen bestimmten Status zu besitzen – bedienen wir uns neuen alternativen Lösungen und sparen uns an der ein oder anderen Stelle lieber Geld. Schreibt mir gerne eine Mail und ergänzt meine Liste oder gebt mir Bescheid, welchen Punkt ihr wegstreichen würdet.

Bis ganz bald!
Eure Alicia

ein Artikel von
Alicia Peters
Alicia Peters

Alicia hat sich im Rahmen ihres Studiengangs „Kultur der Metropole“ mit stadtkulturellen Veränderungen beschäftigt und sich nebenbei das nötige Wissen zum Leben im Großstadtdschungel Berlin angeeignet. In ihrer Kolumne "Young, broke (?) and happy" nimmt sie die Leser*innen mit auf ihren Weg zu finanzieller Selbstbestimmtheit und berichtet dabei von eigenen Erfolgen und Rückschlägen.