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FINANZWISSEN

Fünf essenzielle Kriterien bei deiner ETF-Auswahl

von Eileen Wegner

„Welcher ETF und welche Ausschüttung passt zu mir?“ Gute Frage. Bei bald neun tausend ETFs kann man schon mal den Durchblick verlieren. Besonders, wenn man als gewissenhafte Investierende, die wir ja alle sind, sich mit jedem ETF intensiv auseinandersetzt, kann es schon mal anstrengend werden. Muss aber nicht sein. Damit du nicht vollkommen in diesem ETF-Dschungel untergehst, haben wir hier für dich fünf Kriterien zusammengestellt, die du nutzen kannst, wenn du ETFs auswählst.

1
Index

Das erste, über das du nachdenken solltest, ist: „In was möchte ich investieren?“ Denn mittlerweile gibt es ETFs für sämtliche Anlageprodukte wie Rohstoffe, Anleihen, Immobilien und Energie…

Wenn du dich entschieden hast, kannst du nun den richtigen Basiswert, auch Index genannt, auswählen. Bei Aktien-ETFs sind die beliebtesten Indizes der MSCI World, MSCI World Emerging Markets und der S&P 500. Neben einzelnen Regionen kannst du auch mit einem ETF in ganze Branchen investieren. Sehr beliebt sind aktuell die Bereiche: Automation & Robotics, Cyber Security und nachhaltige Energie.

2
Fondsvolumen

Ein weiteres Kriterium, das überaus wichtig ist, ist das Fondsvolumen. Dieses gibt an, wie viel bereits investiertes Kapital in diesem ETF steckt.

Bei der Größeneinteilung kannst du dich hieran orientieren:

Geringes Volumen: 0 bis 99 Millionen Euro

Mittleres Volumen: 100 bis 499 Millionen Euro

Hohes Volumen: größer als 500 Millionen Euro

Je größer das Volumen, desto besser ist es für dich. Denn es zeigt, dass es sich hier um einen etablierten Fonds handelt. Damit ist dein Geld sicher(er) – sofern es sicher beim Investieren sein kann.

3
Gebühren

Neben den üblichen Ordergebühren, die bei jeder Transaktion anfallen, gibt es noch weitere Gebühren: Die Total Expense Ratio, kurz TER. Diese werden beim jeweiligen ETF in Prozent angegeben. Dazu gehören auch Verwaltungs- und Lizenzgebühren. Diese werden automatisch von deinem investierten Kapital abgezogen. Darum musst du dich nicht kümmern.

Diese Gebühren sollten in deinem eigenen Interesse so klein wie möglich ausfallen. Zwar sehen diese Gebühren auf dem ersten Blick gering aus, können sich aber über die Jahre aufsummieren. Da kommt es auf jede Nachkommastelle an.

4
Replikationsmethode

Das vorletzte Kriterium besteht darin, ob der ETF den Markt physisch oder synthetisch nachbildet.

Physisch nachbilden, beziehungsweise replizieren, bedeutet, es werden die Anteile des ETFs genauso nachgekauft, wie sie im Index enthalten sind. Die Anteile werden entsprechend ihrer Gewichtung gekauft. Die Gewichtung richtet sich bei Aktien-ETFs nach der Marktkapitalisierung des jeweiligen Unternehmens.

Synthetisch repliziert bedeutet, dass der ETF mit Hilfe von Finanzinstrumenten nachgebildet wird. Diese nennt man Swaps, was so viel wie ein Tauschgeschäft ist. Hier schließt der ETF einen Vertrag mit einer Bank. Die Bank verpflichtet sich hier die Rendite des Index zu zahlen und bekommt dafür vom ETF eine Gebühr. Dieses Geschäft wird normalerweise in voller Höhe besichert.

Dies wiederrum bedeutet für dich, dass du bei dieser Variante, nicht direkt in die Anteile investierst, sondern du dir nur den Kurs sicherst.

Die meisten bevorzugen den physisch replizierenden ETF. Bei der synthetischen Variante besteht das theoretische Risiko, dass die Bank als Swap-Partner bankrott geht. In diesem Fall würdest du auf die bestehende Forderung sitzen bleiben, weil der Swap-Partner nicht Teil des Sondervermögens ist. Dies ist noch nicht vorgekommen, kann aber passieren.

5
Ertragsverwendung

Wie du deine Gewinne aus dem ETF erhältst, informiert dich die Ertragsverwendung. Je nach Anlageziel und Vorliebe, kann man zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs wählen.

Thesaurierend bedeutet, dass die Gewinne aus dem Investment in Form von Zins- oder Dividendenzahlungen einbehalten werden und wieder ihren Weg in den ETF finden, sprich wieder angelegt werden. Bei dieser Variante gibt es einen stärkeren Zinseszinseffekt. Sie ist also besonders sinnvoll, wenn du langfristig anlegen möchtest.

Bei der ausschüttenden Variante erhältst du die Zahlungen regelmäßig auf deinem Verrechnungskonto. Diese Erträge werden nicht automatisch wieder angelegt. Diese Variante ist dafür geeignet, wenn du dir ein passives Einkommen aufbauen möchtest oder du vorhast, das Geld in andere Sachen zu investieren.

Wie du merkst, gibt es ein paar sehr gute Kriterien, an denen du dich entlang hangeln kannst. Diese Kriterien können dir helfen, bei der Auswahl der ETF richtig für dich zu entscheiden.

ein Artikel von
Eileen Wegner
Eileen ist Journalistin, Podcasterin und leidenschaftliche Sparfüchsin. Sie ist ihren Eltern sehr dankbar, dass sie ihr beigebracht haben mit Geld umzugehen. Diese Tipps gibt sie nun an ihren Sohn weiter - und natürlich bei ZASTER.