Geld ist vielleicht nicht das kreativste Präsent für unterm Weihnachtsbaum. Aber bevor wieder irgendein Kram gekauft wird, der nach wenigen Tagen seinen Reiz verliert, gelten Geld und im speziellen Wertpiere potenziell als nachhaltiges Präsent. Die Chancen stehen schließlich gut, dass sich der Wert des Geschenks im Laufe der Zeit deutlich steigert – bei anderen Gaben ist meist das Gegenteil der Fall. Es ist daher noch nicht allzu lange her, dass aus diesem Grund das Sparbuch bei Omi und Opi hoch im Kurs stand. Das ließ sich stilvoll verpacken und überreichen und beim nächsten Anlass gab es wieder etwas dazu. Doch inzwischen lohnen Sparbücher nicht mehr, die Inflation frisst die mickrigen Zinsen auf. Bei Fonds und ETFs ist (in der Regel) das Gegenteil der Fall. Nur ein Beispiel: Nehmen wir an, du bist jetzt 30 und deine Großeltern hätten dir zu Schulbeginn (mit 5, du warst sehr schlau) 100 Euro in Form von Fondsanteilen auf Basis des S&P 500 geschenkt. Zusätzlich waren sie so großzügig und haben den Sparplan monatlich mit 25 Euro befeuert. Nach 25 Jahren wären daraus knapp 17.000 Euro geworden – nicht schlecht, oder?
Absprache mit Eltern wichtig
Ein Sparplan ist also ein Geschenk, das (vor allem) nach Jahren noch Freude macht. Fonds und ETFs werden aber nicht nur immer wertvoller, sie haben auch einen pädagogischen Effekt. Schließlich fördern sie beim Beschenkten das Interesse an Aktien und der Börse. Und ist erst einmal ein Depot eröffnet, ist der Schritt zu anderen sinnvollen Investitionen ebenfalls viel kleiner. Wichtig aber: Nicht alle Eltern mögen Geldgeschenke. Wenn du als Pate, Tante oder Onkel einem Kind Geld schenken willst, solltest du zuvor mit den Eltern klären, ob das für sie in Ordnung geht. Lehnen die Eltern das Vorhaben ab, solltest du das akzeptieren. Falls Sie dagegen grünes Licht geben, ist das Verschenken eines Sparplans zudem einfacher, als du vielleicht denkst.
So einfach wie ein Sparbuch
Denn Sparpläne funktionieren vom Prinzip her ähnlich wie ein Sparbuch. Beispielsweise wird monatlich ein fixer Betrag von einem Referenzkonto abgebucht, der dann in einen ETF eingezahlt wird.
Möglichkeit 1: Du willst deinen eigenen Kindern einen Sparplan schenken
Falls du deinen eigenen, minderjährigen Kindern Aktien schenken möchtest, kannst du ihnen als Erziehungsberechtigter ein eigenes Depot eröffnen. Liegt das bei deiner Bank, ist das in wenigen Minuten erledigt.
Möglichkeit 2: Du willst anderen Kindern einen Sparplan schenken
In diesem Fall richten die Eltern das Depot oder den Sparplan ein und geben Dir die IBAN des Verrechnungskontos. Du richtest dann etwa einen Dauerauftrag ein – los geht‘s ab einem Euro (üblich sind 25 Euro) – der den Betrag regelmäßig auf das Konto des Beschenkten einzahlt und von dort direkt in den ausgesuchten Sparplan fließt.
Als Basis für den Sparplan bieten sich in erster Linie breit aufgestellte Fonds und ETFs an. Etwa auf Basis des MSCI World. Dieser Index beinhaltet über 1.600 Unternehmen aus 23 entwickelten Industriestaaten. Auch der „Der Zukunftsfonds“ bietet sich an. Der legt das Geld – je nach Marktlage – weltweit in verschiedenen Anlageklassen, wie Aktien oder Rentenpapiere an.
Fazit
Ein Sparplan als Weihnachtsgeschenk löst wahrscheinlich keine unmittelbaren Freudensprünge aus. Dafür aber vielleicht Jahr später, wenn sich das beschenkte Kind einen Traum wie eine Weltreise, ein Studium oder eine eigene Wohnung leisten kann. Du schenkst auf jeden Fall etwas Werthaltiges, dass aller Voraussicht nach langfristig Freude bereiten wird.