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GLOBALISIERUNG

Firma im Ausland gründen: Ein geeignetes Steuersparmodell?

von Zaster Redaktion

Eine Firma im Ausland zu gründen kann viele Vorteile haben, daher denken in Deutschland viele Gründer darüber nach, genau dieses zu tun. Mehr als 40 Prozent (!) der Gründungen von Industrieunternehmen finden inzwischen im Ausland statt. Diese im Ausland gegründeten Firmen werden als Offshore Firmen bezeichnet.

Mit dem Begriff Offshore Firma verbinden viele Menschen aber sehr schnell etwas illegales. Immer wieder kommen Unternehmen in die Schlagzeilen, die im Ausland fiktive Firmen gegründet haben, um die eigene Identität zu verschleiern und dadurch Steuern zu hinterziehen. Dabei handelt es sich dann um sogenannten Briefkastenfirmen. Diese Firmen gibt es natürlich, aber es ist ein unbestrittener Fakt, dass es sich bei dem Großteil der Offshore Firmen um seriöse Unternehmen handelt. 

Die vielen Vorteile einer Firmengründung im Ausland

Eine ganze Reihe von Gründen spricht dafür, im Ausland eine Firma zu gründen.

Umsatzzahlen lassen sich leichter steigern

Steigerung des Bekanntheitsgrades der eigenen Firma

Leichteres Positionieren im Nischenmarkt

Anschieben der Entwicklung durch die Internationalisierung

Reduzierte Steuerlast

Lizenzen sind im Ausland günstiger

Vereinfachter Zugang zu neuen Märkten

Besserer Schutz des privaten Vermögens

So verlockend und vorteilhaft das alles auch klingen mag, sollte man sich aber keineswegs kopflos in ein solches Vorgehen stürzen. Bei dem Fernsehformat „Goodbye Deutschland“ wird zum Beispiel immer wieder eindrücklich gezeigt, dass viele Auswanderer im Ausland scheitern, was vor allem an der mangelnden Recherche liegt.

Eine Firma im Ausland gründen, wo ist das möglich?

Grundsätzlich kann man in jedem Land der Welt eine neue Firma gründen. Besonders einfach ist es für Deutsche aber, eine Firma in einem EU-Land zu gründen. Liegt der Fokus eher darauf, künftig Steuern zu sparen, dann bieten sich natürlich vorrangig Länder an, die als Steueroasen bekannt sind. Innerhalb Europas zählen vor allem die Schweiz und Luxemburg zu diesen Staaten. Ebenfalls bieten sich dann aber auch Liechtenstein, Monaco, Andorra, Belgien, Isle of Man, Gibraltar, die kanarischen Inseln, Malta oder Zypern an.

Wer sich dafür entscheidet, in einem EU-Land eine Firma zu gründen, erspart sich sehr viel Bürokratie. Es ist nämlich als EU-Bürger vergleichsweise einfach möglich, in jedem anderen EU-Land wie beispielsweise in Island, Liechtenstein oder Norwegen eine Firma im Ausland zu gründen. Das gilt für die meisten Geschäftsformen im Übrigen ebenso für Einzelunternehmer. Hinzu kommt noch, dass man durch eine Firmengründung im Ausland auch die Möglichkeit hat, eine Niederlassung oder eine Tochtergesellschaft des im Inland bestehenden Unternehmens neu zu gründen.

Offshore Firma und was dieser Begriff genau bedeutet

Die genaue Bedeutung des Wortes Offshore besagt, dass es sich um eine Firma handelt, die fernab der Küste gelegen ist. Vermutlich kann es zu dieser begrifflichen Wahl, weil die meisten sogenannten Steuerparadiese auf Inseln zu finden sind. Doch grundsätzlich bedeutet der Begriff Offshore Firma, dass das Unternehmen außerhalb des Heimatlandes angesiedelt ist. Offshore Firmen können unterschiedliche Ziele verfolgen. Allerdings spielen bei einer internationalen Gründung vor allem folgende Vorteile die Hauptrolle.

Die Vorteile bei der Gründung einer Offshore Firma

Einer der vermutlich wichtigsten Gründe ist das Einsparen von Steuern

Auch das Sicherstellen der Anonymität spielt oftmals eine wichtige Rolle

Der Verwaltungsaufwand ist eher gering

Verlangt wird nur die vereinfachte Buchführung

Verschiedene Gesellschaftsformen sind möglich

Die Gründung einer Offshore Firma ist mit recht geringen Kosten verbunden

Die Gründung ist sehr schnell vollzogen und dauert in der Regel nur zwei Wochen

Damit sich Unternehmen ansiedeln, haben sich inzwischen viele Länder darauf spezialisiert, den Unternehmern gute Grundvoraussetzungen zu bieten. So wird versucht, die Unternehmer mit geringen Gründungskosten, überschaubaren Steuersätzen und einigen weiteren Erleichterungen anzulocken und ihnen alle möglichen Bequemlichkeiten am neuen Standort im Ausland zu bieten.

Gibt es Unterschiede bei der Führung einer Offshore Firma?

Mit einer Offshore Firma kann man ganz normale Geschäfte führen. Manchmal ist eine Offshore Firma an einer anderen Firma beteiligt, dann fungiert sie als sogenannte Holding. Handelt es sich zum Beispiel um eine deutsche GmbH, dann werden die Gewinne an die Holding-Gesellschaft weitergegeben. Diese muss dann aber darauf keine Steuern zahlen.
Vor allem Firmen, die international tätig sind, nutzen diese Variante sehr gerne. Sie fassen dann viele Einzelfirmen zu einer Holding zusammen. Diese Möglichkeit können aber vor allem kleine Unternehmen für sich nutzen.

Ist eine Offshore Firmengründung wirklich legal?

Da man für eine Offshore Firma kaum Steuern zahlen muss, drängt sich schnell die Frage auf, ob bei der Firmengründung mit Standort im Ausland auch wirklich alles mit rechten Dingen zugeht. Sind Offshore Firmen wirklich legal? Grundsätzlich ist die Gründung einer Offshore Firma erst einmal nicht verboten. Allerdings dürfen die Geschäfte, die von einer Offshore Firma getätigt werden, natürlich nicht verboten sein.
Im Allgemeinen ist es schon so, dass es Offshore Firmengründungen gibt, die definitiv illegal sind, dennoch ist der überwiegende Teil absolut legal. Manch einer mag sich aber aufgrund der Tatsache, dass eine Offshore Firma viel Anonymität verspricht, dazu veranlasst sehen, sich in einer rechtlichen Grauzone zu bewegen. Es handelt sich vermutlich um keine Falschaussage, wenn behauptet wird, dass so manch eine Offshore Firma nur zu dem Zweck gegründet wurde, um das dahinter stehende Geschäftsmodell zu verschleiern.

So gründet man eine Offshore Firma

Es gibt keine allgemeingültige Aussage, wie man eine Firma im Ausland am besten gründet. Das liegt schon allein daran, weil man sich zunächst einmal mit den jeweiligen Vorschriften des Landes genau auseinandersetzen muss.

Ist ein Gründungsvorhaben im Ausland lohnenswert?

Sofern man über ein tragfähiges Geschäftsmodell verfügt, lohnt sich die Gründung einer Offshore Firma im Grunde immer. Eine solche Gründung macht niemanden automatisch erfolgreich, aber bei einem funktionierenden Geschäftsmodell sorgt sie dafür, dass man einen Großteil der Gewinne steuerfrei behalten darf.

Offshore Firmengründung mit Unterstützung

Für jede Art von Firmengründung und auch für jedes Land finden sich passende Experten. Firmengründungen in Zusammenarbeit mit Experten verlaufen in der Regel reibungslos und stressfrei. Das heißt aber keineswegs, dass man sich selbst nicht intensiv mit dem Thema beschäftigen und möglichst viele Informationen einholen muss. Das ist sowohl für eine eigenständige Gründung einer Offshore Firma im Ausland sehr wichtig als auch bei der Zuhilfenahme eines Experten.

Wenn man sich selbst auf den Weg zur Offshore Firma macht, dann schützen die entsprechend gesammelten Informationen davor, irgendwelchen Machenschaften auf den Leim zu gehen. Wenn man sich auf die Hilfe eines Experten verlassen möchte, dann helfen die gezielten Informationen, den Gründungsprozess so schnell wie möglich voranzutreiben.

ein Artikel von
Zaster Redaktion
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