Wie glücklich macht Geld?

Wie die Sternsinger Glückstränen im Regen sammelten

von Steven Plöger

Gerade war es wieder soweit. Viele Haustüren im Land erhielten von den Sternsingern neue Aufkleber mit der Botschaft „C+M+B – Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus“. Es regnete bei uns in Strömen, als die Gruppen in prächtigen Kostümen und goldenen Sternen an Besenstielen durch die Straßen zogen. Das traditionelle Dreikönigssingen ist die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit.

Allein in Deutschland machen rund 300.000 mit. Eine stolze Milliarde Euro haben die kleinen Könige seit 1959 eingesammelt. In diesem Jahr stehen Kinder mit Behinderungen im Fokus. Rund 165 Millionen gibt es weltweit, die meisten davon in armen Ländern.

Während der Vorbereitung lernten unsere Kinder Angeles kennen, ein achtjähriges Mädchen im Rollstuhl. Das in einem Armenviertel von Lima lebende Kind leidet an Multiple Sklerose. Die kirchliche Einrichtung „Yancana Huasy“ hat dem Mädchen einen Rollstuhl geschenkt, ermöglicht ihr Krankengymnastik und unterstützt eine Schule, in der sie zusammen mit gesunden Altersgenossen lernen kann.

Der peruanische kleine Engel lacht auf dem Plakat glücklich mit ihren beiden Freundinnen, unsere Sternsinger haben sie direkt ins Herz geschlossen. Deshalb haben sie sich besonders angestrengt, um ihr Lied „Stern über Bethlehem“ besonders schön zu singen. Es hat sich gelohnt: 8.000 Euro klingelten allein in unserem Sammelbezirk in den silbernen Büchsen.

Pfarrer Peter Nüsser erklärte beim Gottesdienst nach der Aktion, dass in der biblischen Geschichte die heiligen drei Könige Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke brachten, aber am Ende durch die Begegnung mit dem Jesuskind viel reicher nach Hause gingen. Einem Mädchen aus der Gruppe meiner kleinen Tochter ging es ähnlich. Befragt, was ihr als Sternsängerin am besten gefallen hat antwortete sie: „Eine Oma hat vor Freude geweint, weil sie sich so über unseren Besuch gefreut hat.“ Eine echte Königin die Kleine, denn sie hat verstanden, was glücklicher macht als Geld.

ein Artikel von
Steven Plöger