Wie glücklich macht Geld?

Zum Glück ist Mary Poppins zurück!

von Steven Plöger

Ich liebe diesen Zeitraum „zwischen den Jahren“. Die Uhren scheinen langsamer zu ticken, nichts hat im Alltag diese Bedeutung wie sonst. Einige arbeiten an den Werktagen zwischen den Feiertagen, aber rund um sie herum läuft das übliche Hamsterrad der Wirtschaftswelt gemächlicher.

An einem dieser Tage saß ich mit meinen Kindern am frühen Nachmittag im Kino. Wir hatten Popcorn und Coke dabei und warteten auf Mary Poppins. Sie kam nämlich zu Weihnachten zurück. Möglich gemacht hatte es Disney. Deren legendärem Firmengründer Walt hätte das neue Werk garantiert gefallen.

Was für ein Ride – 131 Minuten Zuckerwatte und Lollipop satt. Eine Hommage an die Fantasie mit der wunderbaren Botschaft, dass alles möglich ist, sogar das Unmögliche. In der Hauptrolle: Die zauberhafte Emily Blunt, eine Nanny, die ich sofort ohne Zeugnisse einstellen würde. Meine Kinder hätten sie auch gerne zu Hause, allein schon, weil sie aus dem trivialen täglichen Baden eine unfassbare Sause auf den Meeresgrund macht, die alle anderen Freizeitparks mit ihren Attraktionen locker nass machen würde.

Auch wenn allen Zuschauern im Lichtspielpalast vor dem Filmstart eindrucksvoll klar gemacht wurde, dass Dolby Atmos gleich für eine faszinierende High-End-Rundumbeschallung sorgt, waren die Lieblinge aller Besucher die analogen Laternenanzünder im London der 30er Jahre. Ohne Digitale Devices waren die feschen Jungs auf ihren alten Fahrrädern unterwegs und sorgten für Erleuchtung. Dazu sangen und tanzten sie, dass es eine wahre Pracht war. Beim kunterbunten Finale flogen alle Hauptdarsteller an Luftballons hoch hinauf in den Himmel. Alle – bis auf einen. Der Bösewicht hob nicht ab, sondern blieb mit Zitronengesicht auf dem Boden der unerfreulichen Tatsachen.

Meine Tochter Holly brachte es gewohnt klar auf den Punkt: „Der Fiesling wollte nur Geld und hatte keine Fantasie, damit kommt man nicht weit.“ Glücklich macht eben etwas anderes. Zum Beispiel die magische Mary Poppins. Und eine große Tüte Popcorn.

ein Artikel von
Steven Plöger