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FINANZWISSEN

ETFs oder Einzelaktien: Wie lege ich mein Geld an?  

von Zoe Brunner

Wer sein Geld langfristig anlegen möchte und eine hohe Rendite erreichen möchte, muss sich erst fragen, welche Option besser geeignet ist: ETFs oder Einzelaktien? Da diese Frage nicht so leicht zu beantworten ist, muss man die Vor- und Nachteile genauer betrachten 

Die Kunst erfolgreich zu investieren ist nicht jedermanns Sache. Dafür braucht es ein umfassendes Verständnis für die verschiedenen Anlageformen und Investment-Strategien. Ohne das erforderliche Wissen kann das Anlegen von Geld sehr riskant sein und hohe Verluste drohen. Selbstverständlich spielt Glück beim Investieren eine wichtige Rolle. Doch Investieren ist nicht wie ein Glücksspiel. In beiden Fällen geht man ein Risiko ein, jedoch haben Anleger und Anlegerinnen eine viel höhere Chance, eine stabile Rendite aus einer langfristigen Investition zu erzielen, während bei Gewinnspielen das Ergebnis unabänderlich feststeht. Entweder hast du alles gewonnen oder verloren – dazwischen gibt es nichts. Beim Investieren hat man die Möglichkeit, sich über die relevanten Kennzahlen der Aktie zu informieren und somit die Chancen besser zu beurteilen. Außerdem orientiert sich beispielsweise eine Aktie an dem Kurs des Unternehmens, wodurch ein Gewinn im Interesse beider Parteien ist.  

Somit ist klar: Ein Fingerspitzengefühl für das Investieren kann entwickelt werden, indem man sich über Anlageformen und langfristige Investment-Ziele schlau macht. Ein Tagesgeldkonto könnte von Interesse sein, wenn kurzfristig eine Geldreserve benötigt wird. Hingegen sind Wertpapiere wie Aktien oder ETFs dafür geeignet, um diese 10 bis 20 Jahre zu halten und so über einen längeren Zeitraum Gewinne zu realisieren. Aktien und ETFs haben demnach das gleiche Endziel, doch der Pfad dahin unterscheidet sich. Bei einer Aktie geht es in der Regel darum, Anteile an einem Unternehmen zu besitzen. Die Profite sind von der Kursentwicklung des Unternehmens abhängig. So setzt sich die Rendite zum einen aus den Kurssteigerungen und zum anderen aus der Höhe der Dividendenausschüsse zusammen. Gerät das Unternehmen in Schwierigkeiten, sinkt der Wert deiner Aktie. ETFs sind wiederrum Anteile an mehreren Unternehmen, die entweder aktiv oder passiv gemanagt werden können. Aktiv gemanagte ETFs werden von einem Fondsmanager verwaltet, wohingegen passive ETFs die Entwicklung des Markts bzw. des Index abbilden. Informiert man sich über die Grundinformationen, kann man einfacher beurteilen welche Geldanlage sich eher lohnt.  

Zu dieser Frage gibt es kein klares ja oder nein. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich durch einzelne Aktien langfristig den Markt zu schlagen. Am Beispiel von Tesla könnte man vermuten, dass sie eine stetigen Kurswachstum erwarten, weil sie Elektroautos produzieren und sehr innovativ sind. In der Realität sieht das anders aus: Eine Outperformance ist in der Regel sehr selten möglich, weil Käufer und Verkäufer das gleiche Wissen besitzen. Was das genau bedeutet? Obwohl Tesla Elektroautos herstellt, werden wir als Gesellschaft immer wieder auf Verbrennungsmotoren zurückgreifen müssen. Das Unternehmen weiß aus der Vergangenheit, dass das wahrscheinlich die zukünftige Entwicklung sein wird. Deshalb sind diese Aspekte bereits in den Aktien miteingepreist, so dass man langfristig keine Vorteile erzielen kann. Für Personen, die mit dem Thema Investieren nicht vertraut sind, sollten es daher lieber vermeiden Einzeltaktien zu kaufen.  

Bei ETFs wiederrum legt man sein Geld in verschiedene Unternehmen an. Natürlich kann man auch hier Verluste erzielen, allerdings ist die langfristige Entwicklung globaler Indizes immer positiv. Ob man sich aber für aktiv gemanagte ETFs entscheidet, ist eine andere Frage. Ein breit gestreuter ETF ist die einfachste Option, um eine sinnvolle Rendite zu erzielen.

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Zoë ist in London aufgewachsen und besuchte dort die deutsche Schule. Aktuell arbeitet sie bei StoryMachine, studiert Journalismus und ist nebenbei als freie Journalistin tätig.