Keine Frage, breit streuen ist bei der Geldanlage generell eine gute Idee. Denn um das Risiko gering zu halten, solltest du nicht alles auf eine Karte setzen, sondern „diversifizieren“, wie es im Fachjargon so schön heißt. ETFs sind dafür ideal, schließlich bündeln diese Anlageformen hunderte Wertpapiere in einem Produkt.
Was ist ein börsengehandelter Fonds (ETF)?
Ein börsengehandelter Fonds (ETF) ist eine Art gebündeltes Investmentpapier, das ähnlich wie ein Investmentfonds funktioniert. In der Regel bilden ETFs einen bestimmten Index, einen Sektor, eine Ware oder andere Vermögenswerte ab. im Gegensatz zu Investmentfonds kannst du ETFs aber genauso wie normale Aktien an einer Börse jederzeit kaufen oder verkaufen. Der Preis der ETF-Anteile variiert aus diesem Grund im Laufe eines Handelstages durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Bei Investmentfonds, die nicht an einer Börse gehandelt werden, wird dagegen nur einmal pro Tag ein Kurs festgelegt. Außerdem sind ETF im Vergleich zu Investmentfonds in der Regel kostengünstiger und liquider.
Die Vorteile von ETFs
Breite Streuung: ETFs beinhalten immer eine große Anzahl von verschiedenen Wertpapieren und streuen auf diese Weise das Risiko. Eine gute Basisanlage ist idealer Weise über verschiedene Regionen und Branchen gestreut. Gut geeignet sind zum Beispiel ETFs, die den Weltindex MSCI World abbilden.
Kosten & Gebühren: „Aktive“ Fondsmanager und Ihre Berater wollen bezahlt werden, und das in der Regel fürstlich. Die Personalkosten fallen bei ETFs dagegen geringer aus, das Gleiche gilt für die Gebühren, die du zahlen musst. Obendrauf kommt bei den meisten Investmentfonds oft noch ein Ausgabeaufschlag, also eine Art Kaufgebühr. Beim Kauf eines ETF musst du nur eine Kauf- und eine Verkaufstransaktion durchführen, was zu geringeren Maklerprovisionen führt.
Transparenz: Da sie meist blind einem Index folgen, weißt du bei ETFs genau, was drinsteckt. Sie enthalten im gleichen Anteil die Wertpapiere, wie sie auch im Index am Aktienmarkt enthalten sind.
Rendite: ETFs weisen die gleichen Vorteile von Investmentfonds auf, wie professionelles Management, Diversifizierung und große Auswahl. Dafür sind sie in der Regel billiger als Investmentfonds. Auf lange Sicht versprechen Sie daher bei vergleichbaren Produkten eine bessere Rendite.
Die Nachteile von ETFs
Risiko: Es gibt riskante und weniger riskante ETFs. Die Riskanten, die sich auf eine bestimmte Region oder bestimmte Branche konzentrieren, sind als Basisanlage ungeeignet.
Intransparente Kosten: In den laufenden Kosten sind einige Posten nicht enthalten, zum Beispiel die für das Kaufen und Verkaufen von Aktien und anderen Wertpapieren. Diese fallen etwa bei ETFs an, die einen Index „echt“ nachbilden. Andere Kosten entstehen dagegen bei ETFs, die einen Index lediglich synthetisch abbilden. Hier in Form von Swaps. Auch dafür können hohe Gebühren anfallen, die nicht in den laufenden Kosten mit drin sind.
Währungsrisiko: Die meisten ETFs werden in US-Dollar gehandelt und enthalten Wertpapiere in anderen Währungen. Bedeutet: In diesem Fall besteht ein Währungsrisiko. Wenn du Währungsrisiken ausschließen willst, darfst du nur im Euro-Raum investieren.
So kaufst du ETFs
ETFs gibt es nahezu überall: Bei deiner Bank, bei Online-Brokern und über spezielle Apps. Gerade neue Online-Broker wie Justtrade, Trade Republic und Finanzen.Net Zero versuchen mit niedrigen Gebühren neue Kunden an Land zu ziehen. Justtrade verzichtet beispielsweise komplett auf Transaktionsgebühren, dafür liegt das Mindestordervolumen bei Wertpapieren bei 500 Euro. Finanzen.Net Zero verlangt bei Trades über 500 Euro Handelsvolumen ebenfalls keine Gebühren, darunter ist ein Euro fällig. Trade Republic nimmt generell einen Euro pro Trade.
Die richtigen ETFs finden
Der zweite und wichtigste Schritt beim Investieren in ETFs besteht darin, die richtigen zu finden. Schließlich ist die Auswahl gewaltig. Bei der Auswahl solltest du folgende Kriterien beachten:
Kosten: Je niedriger die Kostenquote (TER) ausfällt, desto weniger von deiner Investition landet in Verwaltungskosten. Allerdings ist billiger nicht immer besser.
Kursentwicklung: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist zwar kein Indikator für künftige Erträge, aber dennoch eine gängige Kennzahl für den Vergleich von ETFs.
Volumen: Anhand des Handelsvolumens über einen bestimmten Zeitraum kannst du die Popularität verschiedener Fonds vergleichen: je höher das Handelsvolumen, desto einfacher ist es, diese ETFs zu handeln.
Generell gilt: Wenn du zum ersten Mal in ETFs investieren willst, ist ein Sparplan ein guter Anfang. Denn Sparpläne sind eine klasse Sache, um langfristig ein Vermögen aufzubauen, eine bestimmte Summe zu erreichen oder fürs Alter vorzusorgen. Schon ab 25 Euro pro Monat geht’s los. Du zahlst dann regelmäßig einen bestimmten Betrag ein. Anschließend wandelt der Broker die Einzahlungen unverzüglich in Anteile eines ETFs um. Das Angenehme an dieser Art von Geldanlage: Du bleibst komplett flexibel. Du kannst die Sparrate jederzeit an deine Lebensumstände anpassen oder sogar für einen bestimmten Zeitraum ganz aussetzen (natürlich auch für immer). Zudem vermeidest du durch einen Sparplan im Gegensatz zur Einmalanlage das Risiko, zu einem völlig falschen Zeitpunkt einzusteigen.
Fazit
Sein Geld in ETFs anzulegen, ist eine gute Idee. Ähnlich wie bei aktiv gemanagten Fonds, investierst du damit auf einen Schlag in mehrere Unternehmen und streust damit das Risiko. Dadurch, dass ETFs die Wertpapiere, in die sie investieren, nicht aktiv herauspicken, sondern einfach einen Index nachzeichnen, sind sie günstig, transparent und entsprechend beliebt.