Kitt der Gesellschaft
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet zollte seinen Respekt und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker rief den engagierten Menschen zu: „Sie sind der Kitt der Gesellschaft“. Aber sie sagte auch, dass die Versorgung von Bedürftigen kein Ersatz für staatliche Leistungen sein könne.
Brücke zwischen Überfluss und Mangel
Applaus im Saal. Jochen Brühl, der kämpferische Vorsitzende des Bundesverbandes der Tafeln, skizzierte die Rolle der Einrichtungen als „Brücke zwischen Überfluss und Mangel“. Etwa 264.000 Tonnen Lebensmittel werden vor der Vernichtung gerettet und an diejenigen weitergegeben, die im Schatten des Wohlstandes leben.

18 Millionen unfassbare Tonnen
Auch wenn sich die Zahl der von den Tafeln verteilten Lebensmittel gewaltig anhört – die Zahl der verschwendeten Lebensmittel ist noch viel höher: 18 Millionen unfassbare Tonnen. Mich interessierten an dem Abend vor allem die Menschen und ihre Motivation. Wer sind sie und warum helfen sie, ohne dafür eine Vergütung zu bekommen?
Dankbare Augen
Es sind ganz unterschiedliche Motive. Viele sind oder waren selbst Kunden der Tafeln, möchten etwas zurückgeben. Andere haben als Rentner Zeit und wollen diese sinnvoll nutzen. Sie empfinden „dankbare Augen als eine glücksstiftende Vergütung“, wie ein Herr es leise beschrieb.
Was für ein Abend
Eine Frau, mit der ich am Salatbuffet ins Gespräch kam, erklärte mir, dass es oft gar nicht um die reine Verteilung von Lebensmitteln ginge, sondern dass die Tafeln für viele am Rande der Gesellschaft auch eine Stätte der Begegnung sind. „Sie glauben gar nicht, wie viele Menschen sich einfach nur nach einem Gespräch sehnen“, sagte sie mir und dankte anschließend einem freiwilligen Helfer im orangefarbenen Tafel-T-Shirt, der die leeren Teller abräumte. Was für ein Abend unter vielen wunderbaren weiblichen und männlichen unbezahlbaren Engeln mitten unter uns.