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BUY & Hold

Drei Aktien für die Krise

von Nils Matthiesen

Investieren gestaltet sich aktuell als schwierig. Jetzt sind Aktien gefragt, die das Zeug haben langfristig zu performen.

Sagen wir so: Es gab sicher schon rosigere Zeiten an der Börse. Inflation, Krieg, Lieferkettenprobleme schlagen bei den Anlegern aufs Gemüt und lassen die Kurse purzeln. Das ist aber vollkommen normal. Untersuchungen der Capital Group zeigen, dass der breit gefasste US-Leitindex S&P 500 zwischen 1929 und 2019 in der Regel etwa einmal pro Jahr um mindestens 10 Prozent und etwa alle sechs Jahre um 20 Prozent oder mehr gefallen ist. Aber auf jeden Rückgang um 15 Prozent oder mehr folgte eine spürbare Erholung. Die durchschnittliche Rendite im ersten Jahr nach jedem dieser deutlichen Rückgänge betrug 54 Prozent.

Einfach ausgedrückt: Die Kurswolken werden sehr wahrscheinlich wieder verschwinden. Trotzdem sind viele Anleger verunsichert. Doch angesichts fehlelender Anlagealternativen, bleibt fast nichts anderes übrig, als auf Aktien zu setzen. Und wenn du davon ausgehst, dass die Welt nicht untergeht, spricht auch nichts dagegen. Vorsichtig zu sein, kann trotzdem nicht schaden. Am besten hältst du nach Unternehmen Ausschau, die über eine solide Finanzlage, ein effizientes Schuldenmanagement und dauerhaftes Kapital verfügen.

Aktien, mit einer langen Tradition die schon öfter gezeigt haben, dass ihnen Krisen wenig anhaben und die sich als Langfristanlage („Buy and hold“) eignen. Sie sind in der Regel höchstprofitabel, schlagen regelmäßig die Leitindizes verfügen über spezifische Stärken, wie besondere Markenstärke, begehrenswerte Produkte oder einzigartige Dienstleistungen. Bei den drei Unternehmen, die ZASTER dir in diesem Artikel vorstellt, handelt es sich um ganz typische Vertreter dieser Art.

Coca-Cola / NYSE: KO 

Coca-Cola gehört zweifelsohne zu den erfolgreichsten Aktien aller Zeiten. Hättest du zum Börsenstart im Jahr 1919 nur 40 US-Dollar in eine einzige Aktie investiert hätte, wäre diese jetzt mehr als 400.000 US-Dollar wert. Damit nicht genug: Wer zudem alle Dividendenausschüttungen in die Aktie reinvestiert hätte, würde nun einen Aktienwert von über 10 Millionen US-Dollar im Depot haben. 

Kein Wunder: Die Marke Coca-Cola kennt jedes Kind, das Marketing rund um die „Geheimformel“ funktioniert wunderbar. Neben Coca-Cola gibt es dazu weitere erfolgreiche Marken wie Fanta oder Sprite. Cokes größter Investor ist nicht aus Zufall Börsen-Legende Warren Buffett. Allein in den letzten fünf Jahren legte die Aktie um über 50 Prozent zu, selbst die jüngsten Turbulenzen scheinen an ihr abzuprallen. Dazu kommt: Gleichzeit hat das Unternehmen die Dividenden hat das durchgehend erhöht.   

Johnson & Johnson / NYSE: JNJ

Johnson & Johnson zählt zu den führenden Unternehmen im Gesundheitswesen und versorgt täglich mehr als 1 Milliarde Menschen. Trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds verzeichnete JNJ in seinem letzten Quartalsbericht starke Gewinne. Das Unternehmen ist Branchenführer im Pharmabereich, seinem größten Geschäftsfeld. Allein im ersten Quartal 2022 meldete JNJ einen Umsatz von 23,4 Milliarden US-Dollar in allen Segmenten, was einem weltweiten Anstieg von 5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres entspricht. Überhaupt sind Umsätze und Gewinne in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gestiegen. Laut eigenen Angaben soll das so bleiben, die zweite Hälfte des Jahres 2022 soll die erste Hälfte noch übertreffen. Entsprechend hat sich der Kurs der Aktie gut entwickelt, allen in den letzten 12 Monaten liegt das Plus bei über 25 Prozent. Dazu kommt eine attraktive Dividende von rund 2,6 Prozent.  

Amazon.com / NASDAQ: AMZN

Bei Amazon geht man shoppen, wenn alles möglichst glatt, schnell und einfach über die Bühne gehen soll. Die Deutschen gehören weltweit zu den besten Kunden. Kein Wunder, schließlich hat der US-Konzern das perfekte Wohlfühl-Einkaufserlebnis geschaffen. Deutsche Kunden haben inzwischen die Auswahl aus mehr als 200 Millionen verschiedenen Produkten, dazu kommt der gute Service: Viele Waren kommen noch am gleichen Tag nach Hause und Reklamationen werden stets kulant abgewickelt. Das kommt gut an – um es vorsichtig auszudrücken. Marktforscher schätzen, dass mehr als die Hälfte des Online-Umsatzes in Deutschland über amazon.de läuft. 

Ob man das gut findet oder nicht: Wer das Potential erkannt und beim Börsenstart 1997 direkt dabei war, kann sich jetzt die Hände reiben. Amazon Inc. war neben Apple das zweite Unternehmen, das einen Marktwert von über 1 Billion US-Dollar erreichte. Das war nicht immer so. Als Amazon 1997 zum ersten Mal an die Börse ging, lag der Aktienkurs bei nur 18 US-Dollar pro Aktie – heute steht er (ohne Aktiensplits) bei umgerechnet rund 2.000 US-Dollar. Anders ausgedrückt: Hättest du eine schlappe Aktie beim Börsenstart in Amazon investiert, wäre das Papier Ende 2021 rund 3.000 US-Dollar wert gewesen – das entspricht einer prozentuellen Zunahme von mehr als 16.500 Prozent.  Im den letzten 12 Monaten ging es zwar um rund 25 Prozent wieder abwärts, es spricht aber wenig dagegen das Amazon an alte Börsenerfolge anknüpfen kann. 

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.