Hartz 4 ist der größte Scheiss.
— sarah-lee (@xsarahleee) August 21, 2018
Als Kind von ALG2 Empfänger*innen, darf man für nicht mehr als 100 Euro im Monat arbeiten, alles darüber wird zu 80% abgezogen.
Kann mir jemand erklären, wie man sich einen Auszug leisten soll, wenn man nichts zurück legen kann?
Führerschein machen? Sicher nicht, bevor du ausgezogen bist, du kannst ja nicht darauf sparen
— sarah-lee (@xsarahleee) August 21, 2018
Deine Freunde fahren in den Urlaub, vielleicht sogar als Abschlussfahrt? Kannst du knicken
Es ist schon hart genug für Kinder in Armut zu leben, für die sie absolut nichts können.
— sarah-lee (@xsarahleee) August 21, 2018
Und dazu nimmt man ihnen noch die Möglichkeit sich selbst daraus zu befreien oder dem entgegen zu wirken.
Dann soll man sich auch nicht beschweren, wenn solche Jugendliche später keine Lust haben, arbeiten zu gehen. Man vermittelt ihnen ja gerade zu, dass es sich für sie nicht lohnt🤷🏽♀️
— sarah-lee (@xsarahleee) August 21, 2018
Beim Bundesfreiwilligendienst/FSJ sind sie dann so gütig, dass man sogar 200 Euro behalten darf.
— sarah-lee (@xsarahleee) August 21, 2018
Sag das mal einer Person, die auf dem Dorf lebt und entweder ein Auto (Kosten!!!) oder eine Wohnung in der Nähe braucht, um überhaupt morgens rechtzeitig da zu sein.
?????
Das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern unter Hartz mit unter die “Bedarfsgemeinschaft” zu packen, sorgt dafür, dass Kinder ihr Geld abgeben müssen, ohne was für die Arbeitslosigkeit der Eltern zu können. Wo ist das fair?
— sarah-lee (@xsarahleee) August 21, 2018
Das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern unter Hartz mit unter die “Bedarfsgemeinschaft” zu packen, sorgt dafür, dass Kinder ihr Geld abgeben müssen, ohne was für die Arbeitslosigkeit der Eltern zu können. Wo ist das fair?
— sarah-lee (@xsarahleee) August 21, 2018
Reden von der Dringlichkeit Kinderarmut zu verringern, aber verwehren Kindern, sich selbst aus Armut zu befreien und in ein normales, sicheres Leben zu starten.
— sarah-lee (@xsarahleee) August 21, 2018
Ihr wollt, dass Armut nicht einfach weiter gegeben wird? Diese Regelung zu ändern, wäre ein Anfang
Die Tweets von Sarah H., die in Unna lebt und dort Sprecherin der Grünen ist, wurden mehrere tausend Mal geteilt. Die Reaktionen von Nutzern reichen von Respekt bis Empörung. Eine Nutzerin bewundert, „wie Du mit einem Tweet die komplette Kompetenz einer Regierung“ offenlegst. Ein anderer kritisiert „das Anspruchsdenken, das hier vorherrscht“. Ein dritter empfiehlt kühl: „Job suchen, WG-Zimmer suchen, fertig, dann kommt Bafög und die Sache läuft. Hört auf zu jammern.“ Zusammenfassend meint ein anderer Nutzer: „Das ist Diskriminierung, denn dieselben Jugendlichen ohne Hartz-IV-Eltern dürfen so gut wie alles behalten.“
Tatsächlich dürfen Kinder in Deutschland bis zu 7664 Euro im Jahr verdienen, ohne dass ihren Eltern der Kinderfreibetrag gestrichen wird. Hartz-IV-Kinder dagegen dürfen nur 100 Euro im Monat behalten. Verdienen sie mehr Geld, werden ihnen davon 80 Prozent (!) abgezogen. Das gilt sowohl für Auszubildende, die noch nicht ausgezogen sind, als auch für Schüler, die jobben gehen. „Bedarfsgemeinschaft“ nennt die Bundesagentur für Arbeit das. Laut Statistik wachsen rund 500.000 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren in Hartz-IV-Haushalten auf.
In einer Petition an die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey versuchen Internet-Nutzer, die derzeitigen Regeln zu ändern. 33.300 Teilnehmer haben sie bereits unterschrieben.