© Anton Voglmaier
Credit Suisse

Die Krise der Credit Suisse

von Anton Voglmaier

Entgegen der Meinung vieler Kommentatoren ist die Krise bei der CS-Bank aus der Schweiz nicht auf die Gerüchte aus den sozialen Medien zurückzuführen, wie der untenstehende Chart der CDS auf Credit Suisse vom 29.09.06 bis 29.09.22 zeigt, denn die Prämien sind schon das ganze Jahr 2022 über gestiegen und haben Ende September 2022 einen zusätzlichen Schub bekommen. Im Frühjahr lag die Prämie noch bei 140, letzte Woche schon bei 240 und mittlerweile ist die Prämie auf über 380 Basispunkte hochgeschossen.


Credit Default Swaps (CDS) helfen Anlegern, die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens einzuschätzen und werden nur von professionellen Anlegern abgeschlossen – also nicht auf irgendwelchen dubiosen Plattformen.

In diesem Zusammenhang stellen die angegebenen Basispunkte (Chart oben linke Seite) die Versicherungsprämie dar, die der Versicherungsnehmer zahlen muss, um sich gegen einen Ausfall von Schuldtiteln der Credit Suisse mit einer Laufzeit von 5 Jahren zu versichern, die in US-Dollar ausgegeben wurden.

Generell gilt: Ein niedriger CDS – also eine niedrige Risikoprämie – deutet auf eine hohe Bonität hin und umgekehrt. Im März 2022 habe ich bereits das Folgende geschrieben: Meiner Meinung nach gibt es eine Gefahr für den Schweizer Staat und seine Währung, und das sind die beiden Grossbanken. Wenn einer dieser beiden Kolosse in Schwierigkeiten gerät und der Schweizer Staat gezwungen ist, die Schulden der Bank zu übernehmen, könnte es mit den stabilen Verhältnissen schnell vorbei sein und die Schuldenkrise Irlands im Jahr 2008 – dort hatte die irische Regierung die einheimischen Banken mit Hilfen in Milliardenhöhe vor dem Zusammenbruch gerettet- ein Menetekel für die Schweiz sein.

Bei der Credit Suisse Bank ist also große Vorsicht geboten, denn es mussten schon Banken von Staaten gerettet werden und das kann dann auch für das betreffende Land schlimme Folgen haben.

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Anton Voglmaier ist Geschäftsführer der Deutschen Fondsgesellschaft und Mitglied im Anlageausschuss "Der Zukunftsfonds". Er blickt auf jahrzehntelange Erfahrung an den Kapitalmärkten zurück.