Wie glücklich macht Geld?

Die große Weisheit eines kleinen Monopolisten

von Zaster Redaktion

Mein Lieblingsspiel als Junge war Monopoly. Stundenlang duellierte ich mich mit meinen Freunden Olaf und Christoph darum, wer der cleverste Immobilienhai von uns drei Fragezeichen war.

Meine Mutter schaute immer nach ein paar Stunden mit sorgenvoller Miene in die von jugendlichem Adrenalin dampfende Spielhölle und reichte dann ein Brett mit Käseschnittchen zur Stärkung hinein. In meinen 10 ernsthaften Ratschlägen wie man locker durchs (Berufs)Leben kommt schrieb ich in der ersten These flockig daher: „Mach dir jeden Morgen noch mal klar, dass wir im Job nur Monopoly für Erwachsene spielen.“ Natürlich wusste und weiß auch ich, dass das Berufsleben kein Brettspiel ist und es oft um viel geht. Aber mit etwas mehr Gelassenheit – im Zusammenspiel mit aller gebotenen Professionalität – geht die Arbeit leichter und oft auch besser von der Hand. Insofern ist die Erinnerung an fröhliche frühere Spielrunden gar nicht die schlechteste, wenn es um eine herausfordernde Aufgabenstellung im Hier und Jetzt geht.

Mein Junior ist 11. Schon früh hatte er Freude daran, sich mit seinem Vater im Spiel zu messen. Schach, Siedler, Risiko, Tipp-Kick und natürlich auch Monopoly. Nie ließ ich ihn einfach so gewinnen, dazu ist auch mein Ehrgeiz zu groß und später im Leben verliert schließlich auch keiner freiwillig. Mein eigener Vater wollte irgendwann nicht mehr mit mir spielen – ich gewann ihm einfach zu oft. Nach jeder Monopoly-Niederlage schimpfte er auf das „Kapitalistenspiel“ während ich vor mich hin grinste. Inzwischen bin ich auch oft ein Verlierer – zumindest auf dem Brettspielfeld. Zu gerissen agiert mein abgezockter Junior beim Trading mit Straßen, Häusern und Hotels. Als ich gestern mal wieder nach einem Hotelbesuch in der Bahnhofsstraße die Vollgrätsche machte und Peter Zwegat mit seinem Insolvenzblick im Nacken spürte, klopfte mir mein Sohn gönnerhaft auf die Schulter: „Ärger dich nicht Papa, es gibt doch wichtigeres im Leben als Geld.“

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Zaster Redaktion
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