Die große Kryptoserie – Teil 3

Bitcoin – Der Pionier der Kryptowährungen

von Jonas Rüffer

Krypto-was?
Von Bitcoin bis Ethereum, von Blockchain bis Mining. Unsere große Kryptoserie macht Sie zum Experten von digitalen Währungen. Sie haben das Prinzip und die Funktionsweise der Kryptowährungen bereits verstanden. Außerdem wissen Sie, welche Gefahren bei den digitalen Währungen drohen. In Teil 3 lernen Sie den Bitcoin kennen.

Bitcoin (BTC, 2009)

Der Klassiker – der Bitcoin ist die meist gehandelte digitale Währung der Welt. Vor allem aber ist sie die erste Kryptowährung. Gegründet von? – Tja, da tappen wir im Dunkeln. Was man weiß ist, das der Gründer oder die Gründerin oder auch die Gruppe von Gründern den Bitcoin unter dem Namen Satoshi Nakamoto gegründet haben. Manche behaupten, sie seien der Gründer, wie der australische Computerwissenschaftler Craig Steven Wright. Andere streiten die Zuschreibung als Bitcoingründer vehement ab. Unter ihnen auch Elon Musk. Zuzutrauen wärs ihm ja. Wirklich nachweisen lässt es sich wohl nie. Auf der Wikipediaseite von Satoshi Nakamoto sind alle möglichen Verdächtigen aufgelistet.

Der Bitcoin ist eine sehr simple Kryptowährung. Seine Funktion kommt der von echtem Geld ziemlich nahe: Es geht darum, Bitcoins über das Netzwerk von einer Person zur anderen zu senden oder direkt damit zu bezahlen. Über die ganze Welt verteilt. Jede Transaktion wird dabei von den Nutzern durch die Blockchain geprüft. Der Bitcoin soll, einfach gesagt, eine Alternative zu „realem“ Geld sein.

Warum wurde der Bitcoin überhaupt gegründet? – Der Bitcoin wurde kurz nach der letzten Finanzkrise gegründet. Das Währungssystem wurde von Satoshi Nakamoto als zu instabil empfunden. Denn wie in der Finanzkrise deutlich wurde, sind wir von Staaten, Zinspolitik und nicht zuletzt von den Banken abhängig. Diese Banken haben dazu auch noch alle Daten über einen selbst. Nakamoto wollte eine Währung erstellen, die nach dem System „Alle haben Kontrolle über Alles“ funktioniert. Das heißt, er wollte sicherstellen, dass die Daten nicht auf irgendeinem Server gelagert wurden, auf den nur wenige Menschen zugriff haben. Deshalb entwickelte er eine Währung auf Basis des Blockchainprinzips. Der Bitcoin ist unter den Kryptowährungen der absolute Marktführer. Nicht nur, was Marktkapitalisierung, sondern auch was den Wert angeht, kommt keine Währung an den Bitcoin heran.

Bitcoins waren zu Beginn unglaublich preiswert. Man konnte mehrere tausend Bitcoins für unter 50 US-Dollar kaufen. Denn die Bitcoins waren unbekannt und nur eine kleine Tauschwährung. Niemand konnte mit Bitcoins bezahlen. Der Bitcoin-Pizza-Day markiert den Start einer neuen Währung: Am 22. Mai 2010 gibt Laszlo Hanyecz in einem Forum Folgendes bekannt: Ich bezahle 10.000 Bitcoins an denjenigen, der mir zwei große Pizzen zu mir nach Hause liefert. Tatsächlich fand sich jemand, der ihm für die Coins zwei Familienpizzen von Papa John’s lieferte. Diese Aktion steht für die erste Bezahlung, die jemals mit Bitcoins getätigt wurde. Jedes Jahr wird dieser Tag in der Bitcoincommunity groß zelebriert. Für Hanyecz war das damals sogar kein schlechter Deal. Nach heutigem Kurs hätte Herr Hanyecz aber über 90 Millionen US-Dollar für zwei Pizzen bezahlt.

Im obigen Chart von der Seite CoinMarketCap sehen Sie den Kurs des Bitcoin im letzten Jahr: Am 4. Mai 2017 betrug der Preis für einen Bitcoin 1.553,70 US-Dollar. Am 17. Dezember 2017 war derselbe Bitcoin 19.464,70 US-Dollar wert.

Das Chart zeigt, wie instabil die Bitcoinwährung ist. Er steigt und stürzt immer wieder ab. Ein, Grund warum der Bitcoin, neben seinem eigentlichen Zweck als Zahlungsmittel, eine weitere Möglichkeit bietet: Für abgebrühte Zocker und Visionäre bietet der Bitcoin eine Anlagemöglichkeit. Genauso, wie Spekulanten andere Währungen kaufen, erwerben immer mehr Menschen Kryptowährungen, nicht um den eigentlich Zweck der Bezahlung und Etablierung als Währung zu nutzen, sondern um auf seinen Kurs zu spekulieren. Denn die überaus großen Kursschwankungen erwecken den Anschein auf das schnelle Geld. So hat der Bitcoin im Dezember eine Rekordmarke von über 18.000 US-Dollar geknackt, und einige, die seit dem Anfang dabei sind, sind Millionäre geworden. Dabei sind noch längst nicht alle Bitcoins geschürft. Dabei sollte aber klar sein, dass das Investieren in Kryptowährungen bisher noch hochriskant ist.

Sie möchten noch mehr über den Bitcoin wissen? Schauen Sie sich folgendes Video an:

Ob der Bitcoin wieder abstürzt, ob er das „echte“ Geld ablöst und wie die Zukunft von Kryptowährungen aussieht kann keiner so genau sagen. Es gibt aber inzwischen viele neue Pioniere, die mit neuen Währungen die Welt erobern wollen. Dazu gehört vor allem Ethereum. Was es mit Ethereum auf sich hat, erfahren Sie nächste Woche in Teil 4 unserer großen Kryptoserie.

ein Artikel von
Jonas Rüffer
Jonas Rüffer (Jahrgang 1991), ist seit Februar Teammitglied der Zasterredaktion. Vorher hat er seinen Master in Politik abgeschlossen. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Servicethemen wie Kryptowährungen oder Geld- und Finanzpolitik.