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INFLATION

Die Gasumlage: Wann gibt es Entlastungen?

von Eileen Wegner

Seit einigen Tagen ist es bekannt: Es wird noch teurer in Deutschland. Neben den gestiegenen Preisen für Lebensmittel und Strom wird das Leben nun noch teurer. Die Gasumlage kommt.

Ein Wort, das jetzt schon bei vielen Angstschweiß auf die Stirn treibt: Gasumlage. Dass sie kommen wird, ist nun unumstritten und sie bedeutet, dass die Ausgaben für Verbraucher:innen steigen werden. Anfangs wird sie 2,419 Cent pro Kilowattstunde betragen. Sieht vielleicht im ersten Moment nicht viel aus, wird sich aber läppern. Bei einen vierköpfigen Durchschnitthaushalt werden es rund 480 Euro (!) zusätzlich im Jahr. Dazu kommt noch die Mehrwertsteuer. Laut Berechnungen von Check24 sind es dann etwa 576 Euro (!!).

Die Umlage ist bis zum 01. April 2024 befristet und kann alle drei Monate anhand der tatsächlichen Kosten aktualisiert werden. Kontrolliert wird dieses Vorgehen von der Bundesnetzagentur, die hier als unabhängige Instanz fungiert. 

Entlastungen ja, aber welche ist unklar

Ab dem 01. Oktober 2022 wird die Gasumlage in Kraft treten. Viele Politiker:innen der Bundesregierung versicherten schon auf Twitter, dass es Entlastungen für Büger:innen geben wird. Wie genau die jedoch aussehen werden, ist allerdings noch nicht klar. 

Kurze Zeit schien als würde die Mehrwertsteuer darauf nicht berechnet werden. Dies ist nun aber blöderweise vom Tisch. 

Das sehen viele Sozialverbände kritisch. Bei Geringverdiener:innen und armutsbetroffenen- oder armutsgefährdeten Personen, können mehrere hundert Euro mehr im Monat enorm viel ausmachen oder sogar existenzbedrohend sein. Denn die Umlage kommt zu den bereits steigenden Gaspreisen hinzu. Daher fordern die Verbände schnelle und einfache Lösungen für Menschen mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Dazu gehört auch die Ausweitung des Wohngeldes. 

Wer hat etwas von der Gasumlage?

Die Umlage soll Gasversorgern zugutekommen, die zu hohen Preisen Gas kaufen müssen. Dies ist der Ersatz für das ausbleibende Gas aus Russland, das seine Lieferungen gedrosselt hat. Die genaue Höhe der Umlage wird durch ein Gemeinschaftsunternehmen der Gas-Fernleitungsnetzbetreiber in Deutschland berechnet, dem Trading Hub Europe. Die Umlage soll die Mehrkosten ab Oktober zu 90 Prozent ausgleichen und so Lieferausfälle und Unternehmensinsolvenzen vermeiden. 

Denn diese gibt es tunlichst zu vermeiden. Denn Gasimporteure haben Lieferpflichten gegenüber ihren Kund:innen, vor allem den Stadtwerken. Dieser Pflicht können sie aktuell nur nachkommen, wenn sie die ausgefallenen Mengen aus Russland durch den Kauf aus anderen Quellen kompensieren. Bisher konnten diese Mehrkosten nicht weitergegeben werden, wodurch bei den Importeuren erhebliche Verluste entstanden sind. Würden die großen Unternehmen insolvent gehen, wäre die Energieversorgung in Deutschland gefährdet.

Wie soll die Umlage auf den Weg gebracht werden?

Das Ganze wird in drei Schritten passieren:

Schritt 1 

Die Importeure sollen jeden Monat berechnen, wie viel sie mehr bezahlen müssen. Die Mehrkosten werden vom Trading Hub Europe erstattet. Die Importeure können einen Abschlag beantragen. 

Schritt 2

Das Trading Hub Europe gibt die Umlage an Gaslieferanten weiter. Dabei wird geschaut wie viel jedes Unternehmen verkauft.

Schritt 3

Damit die Versorger auf diesen Kosten nicht sitzenbleiben, werden diese an Haushalte und Firmen weitergereicht. 

Was können wir tun?

Im Endeffekt nicht viel außer Gas sparen. Denn je weniger Gas eingekauft werden muss, desto weniger Kostenerstattung, sprich Umlage, wird von Nöten sein. Ansonsten bleibt abzuwarten wie sich die Situation weiter entwickelt. Und darauf hoffen, dass die Bundesregierung eine Möglichkeit findet, möglichst viele Haushalte anderweitig zu entlasten. 

ein Artikel von
Eileen Wegner
Eileen ist Journalistin, Podcasterin und leidenschaftliche Sparfüchsin. Sie ist ihren Eltern sehr dankbar, dass sie ihr beigebracht haben mit Geld umzugehen. Diese Tipps gibt sie nun an ihren Sohn weiter - und natürlich bei ZASTER.