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OECD Employment Outlook

Deutsche arbeiten am Wenigsten

von Emina Benalia

Lange Tage, kurze Nächte, viel Arbeit und wenig Freizeit: Beschwerden über lange Arbeitszeiten hört man überall. Im internationalen Vergleich arbeiten die Deutschen allerdings am wenigsten.

Glück im Unglück? Sieht man sich den Employment Outlook 2019 der OECD an, steht Deutschland mit 1356 gearbeiteten Stunden im Jahr 2017 an letzter Stelle.

Im krassen Gegensatz dazu stehen die Top 3, Südkorea, Costa Rica und Mexiko, die ihrerseits bis zu 900 Stunden mehr mit ihrer Erwerbsarbeit zubringen.

Dass die Gründe für diese Unterschiede vielschichtiger sind, als man es in einer simplen Zweiteilung von „faul“ oder „fleißig“ darstellen könnte, liegt auf der Hand. Mit den in teils extremer Ausbeutung lebenden und ackernden lateinamerikanischen Kleinunternehmern will letzten Endes auch hier niemand tauschen.

Diese Art der Debattenführung nennt sich #whataboutism

Trotzdem: Die menschenunwürdigen Bedingungen anderswo zur Rechtfertigung der gern auch hier schlechten Zustände zu benutzen wäre billig. Diese Art der Debattenführung nennt sich #whataboutism und wird von ernstzunehmenden Gesprächspartnern gemieden.

Denn schon in der Schule hat Mama ja klargestellt: Mich interessieren die Noten der Anderen nicht, sondern nur Deine!
Und Mama hat ja bekanntlich immer Recht.

ein Artikel von
Emina Benalia
"Wenn ich einmal reich wär", sang einst Anatevka in dem gleichnamigen Musical. Als Kind einer Musikwissenschaftlerin kannte Emina Benalia das Lied aus ihren Kindertagen. Viel mehr Wissen wurde ihr über Finanzen, Versicherungen und Geldanlagen zu Hause nicht vermittelt. Umso wichtiger ist es für sie, als ZASTER-Redakteurin diese Themen aufzuarbeiten und ihren Lesern verständlich zu vermittelt – sexy, fluffig, interessant, leidenschaftlich und informativ.